Kaffeestunde mit Theodor Heuss

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Lore Aßmus feiert ihren 90. Geburtstag und blickt auf ein arbeitsreiches Leben zurück

Mühlacker. Heute feiert Lore Aßmus geborene Halbich im Kreis ihrer Familie ihren 90. Geburtstag. Am 23. Juli 1926 kam sie in Dürrmenz zur Welt, besuchte dort Kindergarten und Schule, und wie es früher so war, arbeitete sie in der Landwirtschaft der Eltern mit. Diesem Metier blieb sie treu, als sie 25 Jahre später auf einen Hof nach Mühlacker umzog. Denn 1951 heiratete sie den Landwirt Franz Aßmus. Vor sechs Jahren ist ihr Mann verstorben. Von ihren zwei Kindern führt heute der Sohn den Hof. Auch drei Enkel werden der Oma zum runden Geburtstag gratulieren.

Kaffeestunde mit Theodor Heuss

Lore Aßmus. Foto: fi

„Morgens war ich die Erste im Stall und abends die Letzte“, erzählt sie, „die Arbeit hat immer im Vordergrund gestanden. Immer waren die Äcker und das Vieh zu versorgen, da blieb keine Zeit zum Verreisen.“ Bis Ende vorigen Jahres hat die Jubilarin im Hofladen noch Eier und Milch verkauft. Jetzt wollen die Beine nicht mehr so recht, aber geistig ist sie fit, sieht und hört noch gut. „Dafür bin ich dankbar“, sagt sie. Tägliche Lektüre ist seit über sieben Jahrzehnten das Mühlacker Tagblatt. „Ich will wissen, was in der Stadt und sonst in der Welt los ist, die Zeitung gehört auf den Frühstückstisch. Das war bei uns schon immer so.“ Nachrichten hörte man früher im Radio oder las sie besser noch in der Zeitung, erzählt sie. Heute sieht sie dazu noch fern, aber nicht viel. Sie bevorzugt Musiksendungen und verfolgt auch die Tour de France – wegen der schönen Landschaften. Zum Ausgehen reichte lange Jahre wegen der vielen Arbeit die Zeit nicht. Später wurden dann ab und zu Veranstaltungen im von ihr sehr geschätzten Mühlehof besucht. Das Heimatgefühl, das sie mit dem Sender verbinde, möchte sie auch nicht missen. Immerhin hat Lore Aßmus über lange Jahrzehnte das Auf und Ab der Stadtentwicklung miterlebt. Mit der Politik kam sie schon in den frühen 50er Jahren durch ihren Vater Otto Halbich in Berührung, denn der war Abgeordneter im ersten baden-württembergischen Landtag. „Eines Tages kam Theodor Heuss zu uns nach Dürrmenz zu Besuch. Apfelkuchen, selbst gebacken, mit Sahne habe ich dem Gast serviert. Später wurde er dann Bundespräsident.“ An diese Kaffeestunde denkt sie immer wieder gern zurück.

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