Industrie 4.0: Ungelernte sind Verlierer

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Rasanter Strukturwandel der Arbeitswelt – Sozialpartner und Agentur für Arbeit setzen auch auf innerbetriebliche Weiterbildung

Fast jeder fünfte Arbeitnehmer in der Region ist ungelernt. Noch brummt die Konjunktur. „Aber wenn sie schwächelt, haben diese Mitarbeiter ein fünfmal höheres Risiko, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, warnt Martina Lehmann, Vorsitzende Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Industrie 4.0: Ungelernte sind Verlierer

Ziehen beim Thema Weiterbildung von Beschäftigten an einem Strang (v.li.): Liane Papaioannou, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Jörg Schüle, Geschäftsführer der Firma Münch, die schon lange auf innerbetriebliche Fortbildung setzt, und Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Foto: Goertz

Mühlacker/Enzkreis. Um diese Situation – Verlust des Arbeitsplatzes – zu verhindern, so Lehmann weiter, setze die Agentur für Arbeit auf Prävention, sprich: Weiterbildung. Davon profitieren nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die Arbeitgeber. Denn, wie Jörg Schüle, Geschäftsführer der Firma Münch, gestern bei einer Informationsveranstaltung für Betriebsräte, Arbeitgeber und Mitarbeiter mit Personalverantwortung zu den Fördermöglichkeiten bei innerbetrieblicher Weiterbildung in den Räumen des Mühlacker Spezialisten für Metallgeflechte erläuterte, sei für Münch mittlerweile enorm schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. Zum Glück gebe es aber im Unternehmen selbst viele Mitarbeiter mit Potenzial. Einer von ihnen ist Vito Hartmann. „Ich bin seit 14 oder 15 Jahren bei Münch“, berichtete der 46-Jährige am Rande der Veranstaltung, zu der die Agentur für Arbeit gemeinsam mit der IG Metall eingeladen hatte. „Ich habe immer an Maschinen gearbeitet und kann viel. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich auf der Stelle trete.“ Also habe er Jörg Schüle gefragt, was er machen könne, um seine Zukunft in der Firma zu sichern. Da Münch schon lange auf innerbetriebliche Qualifikation setzt, haben alle Beteiligten mit Hilfe der Agentur für Arbeit schnell eine Lösung gefunden. Mittlerweile ist Hartmann geprüfter Maschinenanlageführer.

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