In der Erntezeit steht der Mähdrescher nicht still

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Landwirte sind auch an Sonntagen nicht untätig – Teure Maschine kommt nicht nur auf den eigenen Feldern zum Einsatz

Enzkreis. An regnerischen Tagen kann Ernst Schoellkopf kurz durchatmen und sich um den eigenen Hof kümmern. Am vergangenen und in mehrfacher Hinsicht „heißen“ Wochenende war das anders: Nachdem bereits in der letzten Juli-Woche der Raps und die Wintergerste gedroschen worden waren, kamen der Winterweizen und die Sommergerste beziehungsweise Braugerste hinzu – und Landwirt Schoellkopf war mit seinem Mähdrescher im Dauereinsatz. Lediglich dort, wo es mehrfach Schauer gab, folgte eine kurze Unterbrechung. Wo es trocken blieb, ging die Arbeit auch am Sonntag weiter. Der Trockengehalt des Getreides lag mit rund 14 Prozent unter der Norm von 16 Prozent.

Erstellt: 06.08.2016, 00:00 Uhr

In der Erntezeit steht der Mähdrescher nicht still — Einsatz auf fremden Flächen: Der moderne Mähdrescher von Ernst Schoellkopf mit einer Schnittbreite von 5,40 Metern und einem Wert von einer Viertelmillion Euro frisst sich durch die Weizenfelder des Göbricher Landwirtskollegen Hans-Peter Karst. Foto: Dietrich

Der Mähdrechsler von Ernst Schoellkopf, Modell „Tucano“ der Firma Claas, hat eine Schnittbreite von 5,40 Metern, wodurch er in einer Stunde bis zu eineinhalb Hektar Fläche abernten kann. Der Korntank fasst bis zu acht Tonnen Getreide, und das Schneidwerk kann sich dem Gelände anpassen. In der Erntezeit sollte Schoellkopf am besten überall gleichzeitig sein, weshalb er seine eigene Ernte auf dem Heimbronner Hof bei Nußbaum übers Wochenende zurückstellte. Schließlich muss sich sein vor drei Jahren gekaufter Mähdrescher für 250000 Euro auch amortisieren, und weil dafür das eigene Getreide nicht ausreicht, muss er im sogenannten Lohndrusch arbeiten. So hat er samstags in Sprantal gedroschen und am Sonntag in Göbrichen für den Kollegen Hans-Peter Karst. In rund sieben Stunden wurden zehn Hektar abgeerntet, abgelöst hat ihn dabei sein Schwiegersohn Tobias Ochs.