IHK-Präsident stellt Sanktionen infrage
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Deutsche Unternehmen in Russland klagen über Einbußen
Pforzheim/Enzkreis (pm). „Auch die schönsten Weihnachtsmärkte rund um den roten Platz in Moskau können mit ihrem Licht nicht über getrübte Wirtschaftsausblicke für 2016 hinwegtäuschen“, schildert Burkhard Thost, Präsident der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald (IHK), seine Eindrücke nach dem Jahrestreffen der Wirtschaft im Präsidialrat der deutsch-russischen Auslandshandelskammer. Die nochmals verlängerten Sanktionen zeigten kaum die gewünschte politische Wirkung; umso mehr würden sie die Wirtschaft und besonders den deutsch-russischen Geschäftsverlauf treffen, berichtet Thost über die Einschätzung deutscher Unternehmen. Mehr als zwei Drittel der rund 6000 deutschen Unternehmen, die in Russland vertreten seien, sähen sich durch die Handelseinschränkungen wirtschaftlich betroffen.
Die stärksten Auswirkungen, heißt es in einer Mitteilung der IHK Nordschwarzwald, zeigten die Finanzmarktsanktionen gegen Russland, die sich über die Dauer stetig verstärkten: keine neuen Handelskredite, keine Kredite bei russischen Banken, geringe Finanzmittel in der Privatwirtschaft und eingeschränkte Finanzierung der öffentlichen Hand – im Ergebnis bedeute dies deutliche Auftragsrückgänge. Darüber hinaus lasse der fallende Ölpreis die Einnahmen dramatisch schrumpfen. Zudem verteuerten die Rubel-Abwertungen die Importe um über 40 Prozent, und dies deute auch auf schlechte Aussichten für den Export im Jahr 2016 hin. Außerdem beklagten die deutschen Unternehmen, dass es noch immer an Reformen fehle und der Staat in einem veralteten Wirtschaftsmodell zu viel Einfluss nehme.
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