Hoffen auf einen friedlichen Tag

Archiv

Zerstörung Pforzheims jährt sich zum 71. Mal – Zahlreiche Veranstaltungen gegen Extremismus

Pforzheim. „Gegen gewalttätige Störer werden wir entschlossen und konsequent vorgehen“, hat Polizeivizepräsident Roland Lay im Vorfeld des heutigen 23. Februar mitgeteilt. Neben friedlichen Kundgebungen und Aufzügen rechnet die Polizei am heutigen Jahrestag der Zerstörung Pforzheims auch wieder mit Protestaktionen. Lay, der den Polizeieinsatz leiten wird, betont: „Uns ist wichtig, dass jeder friedlich zu seinem Recht kommt.“

Erstellt: 23.02.2016, 00:00 Uhr

Hoffen auf einen friedlichen Tag — Ein Lichtermeer als Zeichen des Friedens gibt es auch dieses Jahr wieder auf dem Pforzheimer Marktplatz. Foto: Wacker

Am 23. Februar 1945 griffen abends alliierte Bomber Pforzheim an. Im 22-minütigen Bombenhagel und dem anschließenden Feuersturm starben bis zu 17600 Menschen. Zwei Drittel des Pforzheimer Stadtgebiets wurden zerstört. Eben diesem Feuersturm möchten die Stadt, Vereine, Institutionen und Kirchen mit zahlreichen Veranstaltungen und Kundgebungen gedenken. Doch auch Rechtsextreme nutzen den Pforzheimer Gedenktag seit Jahren für eine angemeldete Versammlung auf dem Wartberg. Das wiederum ruft Anhänger der linken Szene auf den Plan, die die sogenannte „Fackelmahnwache“ des dem rechten Spektrum zugeordneten „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ stören wollen. Bei der Polizei sorgt das alljährlich für einen Großeinsatz. Denn: „Bei derartigen Versammlungen unter Beteiligung politisch gegensätzlicher Lager kommt es immer wieder zu Anfeindungen wie auch Störaktionen bis hin zur Gewaltanwendung.“ Entsprechend ist die Einsatzstrategie der Polizei auf Deeskalation ausgerichtet, wie es weiter in der Mitteilung des Polizeipräsidiums heißt. Der Einsatzleiter bekräftigt zudem: „Andererseits können wir keine Ausschreitungen dulden. Daher ist es auch Ziel der Polizei, rivalisierende Personengruppen getrennt zu halten.“