Hager: Wir müssen uns um Flüchtlinge kümmern
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Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim – Oberbürgermeister zeigt sich zuversichtlich – Ehrenamtliche mit Bürgermedaille gewürdigt
Pforzheim. Es ist schon gute Tradition geworden, dass der Goldstadt-Fanfarenzug unüberhörbar im Januar zum Neujahrsempfang ins Kongresszentrum „ruft“. Dieses Mal ist angesichts der Flüchtlingsströme das Bemühen des Stadtoberhauptes Gert Hager noch deutlicher spürbar, die Bürger mit seiner Neujahrsrede hinter sich zu scharen. Auch mit dem Hinweis, dass man seine eigene Lebenswelt mitgestalte.

18 Seiten lang ist die Rede, die Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager zum neuen Jahr vor mehr als 1500 Zuhörern hält. Einen breiten Raum nimmt der Flüchtlingszustrom ein.Foto: Roth
Einmal mehr muss das oft gebrauchte, oft diskutierte „Wir schaffen das“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel herhalten. Der Satz wird nach Meinung von Gert Hager häufig in Verbindung mit Katastrophen oder großen Problemen erwähnt. Der Pforzheimer Oberbürgermeister beginnt seine Rede aber mit positiven und „Mut zusprechenden Meldungen“ und erwähnt die robuste Wirtschaft, die geringen Arbeitslosenzahlen, die Einigung auf Weltklimaziele. Nachvollziehbar bringt er den Merkel-Satz in Verbindung mit dem Thema Asyl. Die Obergrenzen schiebt Hager aber gleich wieder weg. Die Menschen seien da, und nun „ist es unsere Aufgabe, uns um sie zu kümmern“. Grundsätzlich gut (für die Unternehmen) sei diesbezüglich auch, dass viele junge Menschen darunter seien. Hiesige Werte vermitteln, Sprache beibringen: Dies seien die „Schlüssel zu unserer Gesellschaft“. Und noch deutlicher: „Wir können und müssen von den neuen Mitbürgern erwarten, dass sie unsere Gesellschafts- und Werteordnung akzeptieren und bereit sind, danach zu leben.“ Ein Köln in Pforzheim, das will er nicht. Wenn die Zuweisungszahlen sich auf gleichem Niveau bewegen wie bisher rechnet Gert Hager mit bis zu 3800 Asylsuchenden in Pforzheim. Denn: „Es ist meiner Meinung nach illusorisch, einen Familiennachzug verhindern zu wollen.“ Die Flüchtlinge sind dem Einwohnerplus von sieben Prozent bis zum Jahr 2035 dazuzu rechnen. Pforzheim werde damit den höchsten Zuzug in Baden-Württemberg bekommen – was nach Ansicht von OB Hager auch „für unsere Stadt Pforzheim“ spreche. Und da ist es wieder, das typische Wort, das mit Pforzheim in Verbindung gebracht wird: das Bruddeln. Das sollte man sich, so Gert Hager, nun allmählich abgewöhnen. Denn Zuzug bedeute auch Investition. In sozialen Wohnungsbau beispielsweise. Für alle.
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