Glaube unter der Reichstagskuppel

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Nicht immer einfach: Staatssekretär Steffen Bilger spricht über Christsein in der Politik

Mühlacker-Grossglattbach. Intrigen, Korruption und zunehmender Werteverlust: Das ist das Bild, das viele Menschen vom Politikbetrieb haben. Steffen Bilger (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, zeigte beim von der Großglattbacher Evangelischen Kirchengemeinde und der Liebenzeller Gemeinschaft initiierten Männervesper zum Thema „Christen in der Bundesregierung“ deutlich andere Aspekte der politischen Praxis auf: „Ich bin immer wieder überrascht, welche Rolle Glauben und Christentum in Berlin spielen und wie stark deren Prägung auf die Politik ist“, so der Referent. Beispiele gelebten Glaubens innerhalb des politischen Berlins gebe es genug: „Der Andachtsraum im Reichstagsgebäude ist ein rege genutzter Ort der Besinnung für die Abgeordneten und Beschäftigten des Bundestages“, so Bilger. „Zudem treffen sich jeden Freitag fraktionsübergreifend Kollegen zum gemeinsamen Gebetsfrühstück und einer Andacht.“ Von solchen Treffen profitierten nicht nur die Teilnehmer, sondern der gesamte Bundestag: „Wenn man vorher zusammen gebetet hat, geht man anschließend in politischen Debatten ganz anders miteinander um“, sagte Bilger.

Glaube unter der Reichstagskuppel

Staatssekretär Steffen Bilger. Foto: bbk

Zunehmend befassten sich die Abgeordneten in ihrer Arbeit mit Fragen der Religionsfreiheit oder dem Wert des Lebens und der Schöpfung. „In vielen Ländern der Erde werden Christen verfolgt, und es gibt über die Parteigrenzen hinweg Politiker, die sich hier einsetzen und Verantwortung übernehmen“, so der Staatssekretär. Themen wie das Werbeverbot für Abtreibungen oder die „Ehe für alle“ stellten gerade christliche Politiker vor schwierige ethische Entscheidungen. „Es ist nicht leicht zu definieren, was hier die Position ist, die man als Christ einnehmen sollte“, so Bilger. Denn auch unter Christen gebe es ganz unterschiedliche Meinungen zu diesen Themen. Insofern müsse man als gläubiger Politiker lernen, mit Kompromissen zu leben und Verständnis für andere Positionen aufzubringen.

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