Geplatzter MWK-Deal sorgt für Ernüchterung
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Gemeinderat bedauert die Entscheidung der Krause-Gruppe
Maulbronn. Die Entscheidung der Firmengruppe Krause, nicht in Maulbronn zu investieren, hat die Kommunalverwaltung und den Gemeinderat eiskalt erwischt. Sowohl die Rathausspitze als auch die Bürgervertreter hatten darauf gehofft, dass sich auf dem MWK-Areal noch in diesem Jahr etwas tut. Der Projektentwickler hatte mit einem Auftritt im Gemeinderat die Hoffnungen zusätzlich genährt. Krause hatte im Gremium unter Ausschluss der Öffentlichkeit konkrete Visionen für das Leben im neuen Stadtquartier präsentiert. Das Echo war positiv gewesen. „Das sah damals gut aus, das wäre toll geworden“, blickt Dr. Till Neugebauer, stellvertretender Fraktionschef der SPD, auf die Präsentation zurück. Es sei bedauerlich, dass es nicht weitergehe.
„Wir hoffen jetzt darauf, dass die Aussage des Insolvenzverwalters, andere Interessenten reaktivieren zu können, Substanz hat.“ Dass Krause am Ende doch abgesprungen sei, könnte auch etwas mit den sichtbaren Veränderungen auf dem Grundstück der ehemaligen Firma Schmid&Wezel an der Hölderlinstraße zu tun haben, spekuliert Neugebauer. Dort sollen laut Stadtverwaltung Wohnungen entstehen. Ein Investor treibt das Projekt offenbar schnell voran. „Das könnte Krause unruhig gemacht haben“, sagt Neugebauer. Die SPD wünscht sich für das MWK-Areal einen mutigen Investor. Neugebauer könnte sich jedoch auch vorstellen, dass die Stadt ein eigenes Engagement prüft, freilich nur unter der Voraussetzung, dass sich ein professioneller Partner aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich findet, der sich mit einbringt. Alleine wäre die Stadt mit dem Projekt überfordert. Einen jahrelangen Stillstand befürchte er nicht, so der SPD-Stadtrat. „Das kann ich mir angesichts der derzeitigen Immobiliensituation nicht vorstellen.“ Peter Wilhelm, Fraktionssprecher der Liste Mensch und Umwelt (LMU), reagiert enttäuscht und überrascht auf die Entscheidung Krauses. „Ich hatte die Signale des Projektentwicklers eher als Poker interpretiert.“ Die Vermarktung der Industriebrache sei allein die Sache des Insolvenzverwalters. „Da liege ich mit der Stadtverwaltung auf einer Linie.“
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