Gedenkstele führt zu den NS-Opfern
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Pforzheim (pm). Am 8. Mai, dem Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, wird in Pforzheim durch OB Peter Boch ein besonderes Mahnmal der Öffentlichkeit übergeben: eine Gedenkstele, die über einen QR-Code auf der zugehörigen Tafel mit einer digitalen Datenbank verbunden ist, in der mehr als 700 Biografien von Menschen im Widerstand gegen das NS-Regime abgerufen werden können.
Eine Initiative von Bürgern hatte vor einem Jahr den Anstoß gegeben, am Ort der ehemaligen Gestapo-Außenstelle im einstigen Bezirksamt an der Bahnhofstraße eine Gedenktafel für die Opfer des Widerstands einzurichten. Bei einem Gespräch mit OB Boch sei diese Idee präzisiert worden, heißt es in einer Mitteilung. Das Projekt, das 10000 Euro kostete, habe einhellige Zustimmung in den Gemeinderatsgremien gefunden. Bei einem Termin im Januar einigte man sich auf den Vorschlag des Kulturamts, sich im Design an die im Stadtbild verbreiteten „Historischen Stelen“ anzulehnen. „Mit der Stele in der Bahnhofstraße ist es nun gelungen, was unser Ziel sein muss: eine lebendige Gedenkkultur, eine, die von den Bürgerinnen und Bürgern getragen, mitgestaltet und angestoßen wird“, sagte Kulturamtsleiterin Angelika Drescher. Die Stele sei ohne das Engagement der Initiatoren nicht vorstellbar, und doch sei sie viel mehr als eine Äußerung Einzelner. Sie stelle ein Denkmal der Stadt Pforzheim dar, eingepasst in den Gesamtkontext des städtischen Gedenkens, so Drescher. „Die Stele ergänzt die Denkmäler, die an den Nationalsozialismus in Pforzheim erinnern, um eine wichtige, bisher zumindest im öffentlichen Raum nur wenig berücksichtigte Perspektive.“
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