Gedenken an Opfer des NS-Terrors
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Mahnwachen an Stolpersteinen in Mühlacker abgehalten
Mühlacker (ts). In der „Reichspogromnacht“ vom 9. auf 10. November 1938 wurden in Nazideutschland Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört. Danach setzte eine beispiellose Verfolgung und Ermordung von Juden ein. In Mühlacker erinnern Stolpersteine an jüdische Mitbürger, aber auch an Kommunisten, Sinti und Roma und andere Opfer des NS-Terrors. Am Montagabend wurden an den Stolpersteinen in Mühlacker, Lomersheim und Lienzingen Mahnwachen abgehalten, um der Toten zu gedenken.

Kerzen an den Stolpersteinen erinnern an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Foto: Fotomoment
Eine Abschlussveranstaltung fand danach vor dem Uhlandbau statt. Hier wurden 23 Kerzen für 23 Opfer entzündet. Einer der Toten, derer gedacht wurde, war Friedrich Schwab, der 1944 in der Ukraine erschossen wurde, weil er sich Finger abgehackt hatte, um nicht mehr schießen zu müssen. Mechthild Liefke zitierte aus dem ergreifenden Abschiedsbrief des jungen Mannes an seine Eltern in Mühlacker. Am Löffelstelzweg 3 erinnert ein Stolperstein an Friedrich Schwab. Dr. Johannes Bastian erinnerte an die verschiedenen Stufen der staatlichen Judendiskriminierung und -verfolgung bis zum Massenmord in Konzentrationslagern. Seine Ehefrau Christiane Bastian-Engelbert, Vorsitzende des Historisch-Archäologischen Vereins Mühlacker, verlas einen Aufruf zum 9. November. Kernsatz: „Wir wenden uns gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus.“
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