Freibier
Archiv
Kommunalpolitik ist eine bierernste Angelegenheit – und kann doch heiter sein. So gilt in Illingen wie in allen Kommunen der Grundsatz, dass Spenden vom Gemeinderat genehmigt werden müssen. Allerdings erfährt hier die Öffentlichkeit nicht, wer die Spender sind. In den Sitzungsbeilagen werden die entsprechenden Stellen geschwärzt oder ge-„x“-t – wie in einem geheimen CIA-Protokoll. In der heutigen Ratssitzung steht nun aber eine knifflige Spende auf der Agenda. So hat doch tatsächlich die Firma „X“ ein „X-Liter-Fass gefüllt mit Bier für den Fassanstich zur Eröffnung des Dorf- und Kelterfests“ gespendet. Diese Spende kam so kurzfristig, dass der Schultes sich entschlossen hat, das Fass ohne Legitimation anzustechen und austrinken zu lassen. Riesenproblem: Die Spende kann nicht mehr zurückgegeben werden. Aber der Schultes kennt einen Ausweg aus dem Freibier-Dilemma: Vorab weist er darauf hin, dass er davon ausgegangen ist, dass der Rat der Spende zustimmt. Und falls dies – wider Erwarten – nicht der Fall sein sollte, könne der Betrag an die Firma X im Nachgang überwiesen werden. Ganz sicher wird der Gemeinderat heute eine weise Entscheidung treffen. Wobei Befangenheit zu prüfen wäre. Hat etwa ein Gremiumsmitglied vom Freibier genossen? Dann bitte bloß nicht mit abstimmen. Sonst muss der Schultes nachher noch Widerspruch einlegen. Prost!
Wir freuen uns, dass Sie sich für
einen Artikel interessieren.
Jetzt registrieren und weiterlesen.
- ➔ Alle Webseiteninhalte
-
➔ Inklusive aller
Artikel
- ➔ Jederzeit kündbar
Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen