Flügel der Morgenröte – Licht in der Dunkelheit
Archiv
Ewigkeitssonntag: Gedanken von Gabriele Goy, Pfarrerin der Paulus- und Paul-Gerhardt-Gemeinde in Mühlacker
Der November ist der Monat, in dem wir unserer Toten gedenken. Die Katholiken tun das Anfang November, an Allerheiligen und Allerseelen. In den evangelischen Gemeinden ist der Ewigkeitssonntag der Tag des Gedenkens an unsere Verstorbenen, der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Mit dem November verbinden wir Dunkelheit, feuchte Kälte, Nebel. Wenn ich mit Trauernden spreche, spüre ich auch die Dunkelheit und Kälte der Trauer, das Entsetzen über die Leere, die der Tod in unser Leben reißt.

Gabriele Goy.
Wenn ich in diesen Tagen über den Friedhof gehe, brennen da viele Lichter. Angehörige zünden sie an am Grab, sprechen ein Gebet oder denken einfach an den geliebten Menschen, den sie verloren haben. Die Geste des Entzündens eines Lichtes ist eine Geste des Trostes. Diese Geste sagt: In mir ist es dunkel. Ich bin traurig, einsam, verzweifelt. Seit dem Tod ist alles anders. Dunkelheit und Leere machen mir Angst. Ich finde den Weg einfach nicht mehr. Ich habe die Orientierung verloren, muss sie neu finden. Manchmal möchte ich davonlaufen. Aber wohin?
Wir freuen uns, dass Sie sich für
einen Artikel interessieren.
Jetzt registrieren und weiterlesen.
- ➔ Alle Webseiteninhalte
-
➔ Inklusive aller
Artikel
- ➔ Jederzeit kündbar
Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen