Fakten umdeuten
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Zum Thema Umgang mit Kosten: Nun ergreift also die politische Elite Mühlackers die Initiative, um den Sendermast vor dem Abriss zu retten. Knackpunkt dabei sind bekanntlich die Unterhaltungskosten, die vom SWR auf jährlich 80000 Euro beziffert wurden. Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Knapp ist eine famose Idee gekommen, wie diese Kosten finanziert werden könnten. Gegenüber der Presse äußert er unverhohlen, dass er mit 60000 Euro jährlich kalkuliert habe. Da nimmt sich also ein Stadtrat die Freiheit, die Unterhaltungskosten deutlich niedriger anzusetzen. Damit seine Kostenkalkulation nicht als unseriös abgetan werden muss, sollte Thomas Knapp dezidiert offenlegen, wie er auf 60000 Euro kommt. Wesentlich glaubhafter sind doch wohl die Kostenangaben des SWR, weil anzunehmen ist, dass sie auf realen Ausgaben beruhen, die bei der Instandhaltung des Sendermasts im Laufe der Jahre entstanden sind.
Um darzulegen, wie selbstgefällig seitens der Bürgervertreter/-innen mit Kosten umgegangen wird, muss ich an dieser Stelle auf den Mühlehof zurückkommen. Von der Firma Drees&Sommer wurden die Sanierungs- und Renovierungskosten für den Mühlehof auf knapp 30 Millionen geschätzt. Die Aufstellung vom April 2011 hat der Verfasser deutlich als Kostenschätzung definiert. Dessen ungeachtet haben Gemeinderat und Stadtverwaltung auf der Basis von geschätzten Kosten über das Schicksal des Mühlehofs beraten und dann den Abriss entschieden.
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