Fake News auf die Schliche kommen
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Workshop am THG soll Schüler für die Gefahr von Falschmeldungen im Internet sensibilisieren – Brisanz des Themas wird deutlich
Mühlacker. „Wer von euch hat schon mal einen Kettenbrief über WhatsApp erhalten?“, fragt SWR-Korrespondent Jürgen Klotz am Donnerstagmorgen eine neunte Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Schlagartig heben nahezu alle Schülerinnen und Schüler die Hand. „Jeden von uns haben Fake News schon einmal betroffen. Falschmeldungen, die sich übers Internet rasend schnell verbreiten, sind kein Phänomen, das nur amerikanische Präsidenten oder politische Themen betrifft. Es gibt sie überall und in allen Varianten, dazu gehören auch Kettenbriefe oder Gewinnspiele“, ergänzte Albrecht Ackermann vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ), der gemeinsam mit Jürgen Klotz am Donnerstagmorgen einen Workshop mit dem Titel „Fake News auf der Spur“ durchführte. Ziel des Intensivtrainings sei es, die Jugendlichen für die Wichtigkeit verlässlicher Informationen innerhalb demokratischer Prozesse zu sensibilisieren.
SWR-Korrespondent Jürgen Klotz gibt den Schülern praktische Tipps, wie Falschmeldungen als solche entlarvt werden können. Foto: Mammel
Noch nie seien Informationen schneller um die Welt gerast, als heutzutage. „Facebook, Instagram und Co. leisten ihren Beitrag zu einer Informationsflut, die täglich auf uns einprasselt“, so Ackermann. Umso schwieriger sei es, dann noch zu unterscheiden, welche Information wichtig, relevant oder geschweige denn richtig ist. „Früher gab es nur Radiosender und Fernsehprogramme, die bereits gefilterte Informationen lieferten. Diese Informationen kamen hauptsächlich aus Journalistenhand, man konnte sich auf gründliche Recherche verlassen. Heute gibt es theoretisch knapp Achtmilliarden Autoren auf der Welt: Jeder der möchte, kann jederzeit Informationen ins Internet setzen, die sich dann auf der ganzen Welt verbreiten können“, gibt Klotz zu bedenken. Der erste Schritt für einen bewussten Umgang mit der Informationsflut: Der Konsument müsse überhaupt erst begreifen, dass es sich um ungefilterte Informationen handelt. „Für Schüler ist das eigentlich eine Zumutung. Sie müssen die Informationen selektieren, bewerten und beurteilen. Das war früher die Aufgabe eines Journalisten“, sagt Ackermann. „Das ist auch eine große Verantwortung, die jungen Menschen damit zugetragen wird.“
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