Ein feiner Zug
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Eine Modellbahndauerbörse vereint alte Sammlerstücke und Exemplare, die ein Tüftler selbst kreiert
Der eine bekam schon im zartesten Kindesalter Mini-Loks geschenkt, der andere fand sie als Kind unter dem Christbaum nie vor. Und doch eint Rudi Schick und Jürgen Durm die Liebe zur großen Welt der kleinen Züge. In Mühlacker lassen sie derzeit Besucher eines Autohauses an ihrem Hobby teilhaben, das sie auf unterschiedliche Weise ausleben.
„Rentner im Zug unterwegs“ steht dank Jürgen Durm auf diesem Wagen der Spur Z. Er gestaltet Miniatureisenbahnen, die es in keinem Geschäft zu kaufen gibt.
Mühlacker. Die imposanten Wagen mit dem Stern haben kleine, aber bemerkenswerte Konkurrenz bekommen, seit Kunden und Freunde des Autohauses Bergle in Mühlacker dort in einem Teilbereich der Ausstellungshalle eine Dauerbörse mit Modelleisenbahn-Raritäten bestücken. Ob aus Blech oder Kunststoff, von der Firma Märklin oder von Fleischmann hergestellt, die rollenden Träume ganzer Generationen ziehen die Blicke auf sich. „So etwas kann man heute nicht mehr kaufen“, verweist Geschäftsführer Fritz Laenger, selbst Fan in dritter Generation, auf einen Bahnhof der Marke Kibri, der den Stempel „made in US-Zone Germany“ trägt und demnach kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sein muss. Noch wesentlich älter ist eine Lok der Spur 0 aus dem Bestand von Rudi Schick. Der Gestaltung des Buchstabens „M“ liest der Sammler aus dem Kreis Ludwigsburg den Herstellungszeitraum 1900 bis 1925 ab, und wie auf Schienen bewegt er sich durch die Materie, um die Entwicklung der einzelnen Gleissysteme aufzuzeigen. Mit verbesserter Technik, erläutert er, seien die Züge immer kleiner geworden. Und so wirkt seine Spur-0-Szenerie mit den detailreich ausgearbeiteten Fahrzeugen beinahe mächtig gegenüber der Welt, die sich auf dem Nachbartisch ausbreitet. Dort liegen die Schätze des Jürgen Durm, und der Schatzmeister selbst steht, nein: sitzt ihnen zur Seite. Die winzigen Wagen der Spur Z kann man nämlich so, wie sie, verpackt in passenden Schachteln und mit Preisschild versehen, auf Interessenten warten, in keinem Spielzeugladen, auf keiner Fachmesse kaufen. Sie sind allesamt durch die geübten Hände des Wahl-Dürrmenzers gegangen, der die Besucher der Dauerbörse an seiner Tüftelei teilhaben lässt.
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