Druck aus Osteuropa auf Glaser wächst

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Obermeister Hoheisen: Tätigkeitsfelder erweitern

Pforzheim (pm). „Dies wäre quasi der Rücktritt vom damaligen ,PFexit‘ der Glaser-Innung“, so Obermeister Bernd Hoheisen (Pforzheim) schmunzelnd in seiner Begrüßungsrede bei der Jahreshauptversammlung. Kurz darauf stimmten die zahlreich erschienenen Mitglieder dafür, noch dieses Jahr über den Wiedereintritt in den Glaser- und Fensterbaufachverband Baden-Württemberg (GFF) abzustimmen.

Druck aus Osteuropa auf Glaser wächst

Waldemar Dörr (Hauptgeschäftsführer des GFF, li.) und Wolfgang Gastel (Vorstandsmitglied GFF) informieren Obermeister Bernd Hoheisen (Mitte) und dessen Mitgliedsbetriebe über die Vorteile einer Verbandsmitgliedschaft. Foto: privat

Nicht nur Innungsmitglieder waren bei der Hauptversammlung, sondern auch zwei Verbandsvertreter, Waldemar Dörr (Hauptgeschäftsführer) und Wolfgang Gastel (Vorstandsmitglied), ebenso wie Kreishandwerksmeister Rolf Nagel und Maritta Goll von der IKKclassic und Thomas Grom vom Versorgungswerk des Handwerks. In seinem Jahresbericht ging der Obermeister auf die derzeitige konjunkturelle Lage im Glaserhandwerk ein. Trotz Wachstum von 1,5 bis zwei Prozent und vollen Auftragsbüchern würden es die Betriebe nicht schaffen, die Preise entsprechend nach oben anzupassen. Auswirkungen habe dies vor allem auf die Anzahl der Fachbetriebe, die in den vergangenen Jahren schon stark zurückgegangen sei. Einer Studie der Universität Oxford zufolge werden in 15 Jahren nur noch knapp 30 Prozent der derzeitigen Glaser- und Fensterbauerbetriebe am Markt tätig sein. Schuld hieran habe vor allem der weiter zunehmende Druck aus Osteuropa, insbesondere aus Polen. „Wir müssen daher unser Tätigkeitsfeld erweitern und wieder wegkommen vom Image eines reinen Montagebetriebes“, so Hoheisen. Ein mögliches weiteres Betätigungsfeld sieht der Obermeister im Bereich des Einbaus und der Wartung elektrischer Bauteile, die in vielen ferngesteuerten Bedienelementen für Fenster, Rollladen sowie der Sicherheitstechnik verbaut werden. Aus diesem Grund denke man auf Verbandsebene darüber nach, das neue Berufsbild des „Fenstertronikers“ zu schaffen.

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