Drogensucht ohne Therapiechance

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Kasachstandeutscher hat keine Perspektive mehr – Schöffengericht schickt ihn wieder ins Gefängnis

Pforzheim. Der Diebstahl einer Winterjacke und eines Parfümflakons fällt eher in die Kategorie Kleinkriminalität, es sei denn, der Angeklagte bringt ein ellenlanges Vorstrafenregister sowie eine jahrzehntelange Drogensucht mit und ist mit griffbereiter Spritze, Schere und Seitenschneider in der Jackentasche „bewaffnet“, wie der 39-jährige Kasachstandeutsche, den das Schöffengericht am vergangenen Donnerstag wegen schweren räuberischen Diebstahls zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt hat.

Am 24. Oktober 2018 – die Tage wurden kürzer, die Nächte kälter – entschied sich der obdachlose Angeklagte, der nur phasenweise bei seiner Mutter in Pforzheim unterschlüpfen kann, bei C&A in Pforzheim eine Winterjacke im Wert von 79 Euro zu stehlen. Dem Kaufhausdetektiv kam der 39-Jährige, der in der Herrenabteilung stöberte, bekannt vor. „Ich habe gefragt, ob er nicht Hausverbot bei uns habe?“, berichtete er von einem kurzen Gespräch mit dem Angeklagten. Zwar handelte es sich um eine Verwechslung, trotzdem machte den Detektiv die schwarze Einkaufstasche, die er als Thermotasche mit Abschirmfunktion wahrnahm, stutzig. Der professionelle Beobachter folgte dem Verdächtigen, ertappte und stellte ihn ein zweites Mal. „Er ist sofort in Kampfstellung gegangen, hat gedroht, dass er mich absticht. Ich konnte nicht sehen, ob und was er in der Hand hält“, erläuterte der Detektiv, warum er zurückwich und den Dieb laufenließ. Der kam nicht weit: Wenig später wurde er von der alarmierten Polizei aufgegriffen.

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