Die große Reise kann lange warten
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Rotmilan ist in der Region zu sehen

Rotmilan im Flug. Foto: Lechner
Enzkreis (fl). Derzeit ziehen sie wieder über das Land, die Vögel mit dem auffällig gegabelten Schwanz: „Die Roten Milane sind auf dem Weg in ihre Winterquartiere“ erklärt der in Bretten wohnende Nabu- Kreisvorsitzende, Hans-Otto Gässler. Da die Greifvögel aber im Gegensatz zu Schwalben oder anderen Zugvögeln meist nur bis in den Südwesten Europas ziehen, lassen sie sich viel Zeit. „Häufig ziehen sie erst weg, wenn es tatsächlich kalt wird, einzelne bleiben sogar das ganze Jahr über hier“, berichtet Gässler. Bis sie endgültig wegziehen, halten sich viele von ihnen rings um Bretten, Mühlacker oder im Heckengäu auf. Derzeit kann man jedenfalls gut beobachten, warum eigentlich der Rote Milan der deutsche Wappenvogel sein müsste. Während der Adler nämlich in vielen Ländern weit mehr zu Hause ist als in Deutschland, ist sein kleiner Vetter nirgendwo so häufig wie hier. Über 50 Prozent des weltweiten Rotmilan-Bestands brütet in Deutschland. Eigentlich ein Grund, auf den Vogel stolz zu sein, stattdessen wird er gerade vielen zur Last. Abgesehen von Fledermäusen und Bussarden wird nämlich kein anderes Tier so häufig durch die Rotoren der Windkraftanlagen getötet wie der Rotmilan. Da Deutschland eine Art unfreiwilliger Schutzmacht-Status für den Greifvogel hat, dürfen in der Umgebung eines Rotmilan-Horstes keine Windkraftanlagen gebaut werden. Eintausend Meter muss der Abstand in Baden-Württemberg betragen.
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