Die Zuflucht der Gebrüder Grätig
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Rolf Watzal und Hartmut Herrigel nehmen in ihrem neuen Programm ein brandheißes Thema aufs Korn – und kein Blatt vor den Mund
Sie politisieren und polemisieren, sie schwadronieren und philosophieren mit trollingerbelegter Zunge über die kleinen und großen Widrigkeiten der Welt: Spätestens seit ihrer gefeierten Rückkehr zur Gartenschau 2015 sind die „Gebrüder Grätig“ endgültig zu einem Mühlacker Kulturgut geworden, und wenn ihr neues Programm Premiere feiert, ist – natürlich – ausverkauft.

Schwäbisches Kabarett made in Mühlacker: Rolf Watzal (li.) und Hartmut Herrigel alias Gustav und Gotthilf Grätig werden bei der Premiere im Kino Scala vom Publikum gefeiert. Foto: Fotomoment
Mühlacker. Der Blick des Schwaben auf die Welt ist ein besonderer, und sein Talent, komplizierte Dinge in wenigen markanten, manchmal schnoddrigen Sätzen auf einen Nenner zu bringen, legendär. Von dieser Eigenheit zehren auch die Gebrüder im Geiste – obwohl: Ein paar mehr Worte braucht es dann doch, um die (vermeintliche) Flüchtlingskrise richtig einzuordnen, und hier liegt vielleicht die einzige kleine Schwäche des erfolgreichen Neuanfangs nach den sechs Vorstellungen im vergangenen Jahr in den Enzgärten: Als Hartmut Herrigel alias Gotthilf über das Schwerpunktthema des Abends doziert, während Gustav Rolf Watzal den schlichten Stichwortgeber mimt, wirkt der Exkurs phasenweise doch ein wenig belehrend. „Asylinge und Flüchtlanten oder des hatt’s frieher au scho geba!“ – der Titel weist den Weg, und das Programm muss bis zu den Bravo-Rufen der 140 Premierengäste im großen Saal des Kinos Scala manch scharfkantige Klippe umschiffen.
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