Die Lizenz zum Abheben
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Ein Besuch bei einem der ältesten Modellflugvereine Deutschlands in Knittlingen
Knittlingen. Dass der FSC Knittlingen einer der ältesten Modellflugvereine in Deutschland ist, das war für die Brüder Johannes (14 Jahre) und Christian (17) Bärtl aus Großvillars sicher nicht ausschlaggebend, um vor einem halben Jahr einzutreten. Vor zwei Jahren an Pfingsten hatten sie bei einem Feriencamp Blut geleckt und sind seither fasziniert von Modellflugzeugen. „Wir haben schon elf Stück Zuhause“, sagt Johannes Bärtl. Aber noch nicht so viele Flugstunden – was sich mit etwas Glück am Wochenende bei schönem Wetter ändern soll. „Kein Regen, höchstens wenig Wind“, seien die Voraussetzungen für die Frischluftveranstaltung auf dem vereinseigenen Gelände am Seeberg, sagt Peter Pronath, der seinen „Holzwürmern“ zeigt, „wie man mit Holz umgeht“. Millimeterarbeit verrichten die Brüder Bärtl gerade, ein von Pronath entwickeltes Segelflugzeug soll bis Pfingsten in die Lüfte gehen.

Die Holzwürmer konzentriert bei der Arbeit: Peter Pronath (re.) schaut sich die Aussäge-Arbeit der beiden Brüder Johannes (li.) und Christian Bärtl an. Foto: Roth
Ganz ruhig daneben sitzt Marc Schindler, der sein Hobby der Familie und des Berufs wegen vernachlässigte. Jetzt ist es wieder durchgebrochen. Das kann keiner besser verstehen als der Vorsitzende Patrick Turnwald, nun 48 Jahre alt und seit dem zwölften Lebensjahr Modellflieger, weil „von Technik fasziniert“. „50 Modelle habe ich“, erzählt er. „Das muss die Ehefrau schon mitmachen“, meint er grinsend. Macht sie offenbar. Alle, wie sie da sitzen im „Hobbykeller“ der Knittlinger Faustschule, eint die Faszination, wenn man ein selbst produziertes Fahrzeug dazu bringen kann, sich in die Lüfte zu erheben. Da muss man je nach Modell einiges an Geduld und Arbeitsstunden investieren. Was nicht nur die Bärtl-Brüder gern machen, sondern auch die anderen 17 Jugendlichen. Die Treffen sind auch für Nichtmitglieder offen, auch mit der Schule gibt es Kooperationen – hinter allem steckt natürlich die Hoffnung, Nachwuchs für den 103 Mitglieder starken Verein zu gewinnen. Denn auch den FSC plagen Nachwuchssorgen - die Konkurrenz durch „Handy und Computer“ ist groß, wie Patrick Turnwald sagt.
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