Der Wahlerfolg bringt Arbeit mit sich

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Seminare, Bücher, Austausch mit alten Hasen: Kommunalpolitische Neulinge müssen viel lernen

Enzkreis/Maulbronn. Cornelius Egerer war von seinem Abschneiden bei der Kommunalwahl „schon etwas überrascht“. Fakt ist, dass der erst 19-Jährige mit 1262 Stimmen für die Liste Mensch und Umwelt (LMU) in den Gemeinderat der Stadt Maulbronn gewählt wurde. „Diesen Auftrag der Wähler nehme ich gerne an“, sagt Egerer, der an der Rechbergklinik in Bretten eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger macht. Doch woher wissen die Neulinge, welche Rechte und Pflichten das Ehrenamt im Gemeinderat mit sich bringt? „Informationen erhalten die Neulinge von der Geschäftsstelle des Gemeinderats. Jede Kommune handhabt das anders“, sagt Maral Saraie, die als Leiterin der Kommunalaufsicht im Landratsamt Enzkreis mit ihrem Team die Rechtsaufsicht über die Kreisgemeinden ausübt.

Der Wahlerfolg bringt Arbeit mit sich

Der künftige Maulbronner Stadtrat Cornelius Egerer freut sich auf sein Ehrenamt. Foto: privat

Es gibt viele Informationen, mit deren Hilfe sich Neulinge im kommunalpolitischen Dschungel zurechtfinden können. Saraie weist etwa auf spezielle Publikationen der Landeszentrale für politische Bildung hin, aber auch auf Seminarangebote der Verwaltungsschule Baden-Württemberg, einer Aus- und Fortbildungseinrichtung des Gemeindetags, oder der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie. Außerdem gebe es für Neulinge ein Standardwerk mit dem Titel „Der Gemeinderat in Baden-Württemberg“. Aus dem Ärmel schüttelt das Fachwissen wohl keiner, der sich erfolgreich um das Ehrenamt beworben hat. Saraie betont: „Es ist ein anspruchsvolles Amt, das mit einer großen Verantwortung verbunden ist.“ Das weiß Egerer, der sich deshalb bereits im Vorfeld über die Aufgaben eines Ratsmitglieds informiert hat. Zum einen wurde er von der scheidenden Stadträtin Evelyn Lautenschlager, die selbst nicht mehr für die LMU angetreten war, gebrieft, zum anderen schloss sich Egerer mit anderen Kandidaten kurz. So habe er sich mit Johannes Bächle ausgetauscht, den er schon lange kenne, berichtet der 19-Jährige. Bächle bewarb sich in Mühlacker erfolgreich für den Gemeinderat. Er wird wie sein Vater für die CDU im Gremium sitzen und dürfte aufgrund der Erfahrungen von Bächle Senior keine Schwierigkeiten bei der Einarbeitung ins Ehrenamt haben.

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