Der Spaßmacher zieht wie ein Gladiator ein

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Unterhaltsames Kabarett mit einem Kirchenmann in Ötisheim

Ötisheim. Wer erwartet hatte, dass Pfarrer Ingmar von Maybach-Mengede bescheiden und gezeichnet von Demut durch den hinteren Eingang die Bühne in der Ötisheimer Erlentalhalle betreten wird, hatte sich kräftig getäuscht. Einem Gladiator gleich marschierte er durch den Mittelgang in Richtung Bühne, aber total unzufrieden mit dem Applaus, der ihn begleitete. Also brachte er seinen Zuhörer erst einmal bei, wie er sich seinen Empfang so denkt. „Zur Musik klatschen Sie – und wenn ich den Gang heraufkomme, bitte ich mir Fangekreisch aus, schreien Sie „Maybach, Maybach“ und strecken Sie die Hände nach mir aus.“ Das Publikum spielte mit und nun, Hände schüttelnd, zog der Pfarrer ohne Talar mit Gitarre und Pferdeschwanzfigur wie ein siegreicher Gladiator auf die Bühne. Ade, evangelische Bescheidenheit. „Wir sind zwar nicht Papst, aber was den Personenkult angeht, so können wir von der katholischen Kirche lernen“, erklärte er seinen ungewöhnlichen Einzug.

Ingmar von Maybach-Mengede bei seinem Auftritt in der Ötisheimer Erlentalhalle.

Ingmar von Maybach-Mengede bei seinem Auftritt in der Ötisheimer Erlentalhalle.

Beruhigen konnte er die Gemüter über das aufmüpfige Kirchenplakat, das verschiedentlich im Ort abgerissen worden sei. Pate stand Raffaels Gemälde „Die Sixtinische Madonna“, geschmückt mit Porträts von Angela Merkel, Guido Westerwelle, Wladimir Putin, Barack Obama. Die bekannten zwei Raffael-Engel ersetzte Maybach selbst mit engelgleichem langen Haar und einem Flügelpaar.

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