Das Handy macht auch mal Heia

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Smartphone in der Grundschule: Sozialpädagoge gibt bei einem Workshop Ratschläge zur Nutzung

Mühlacker. Sie sind allgegenwärtig: Menschen, die sich über ihr Smartphone beugen und von ihrer Umgebung kaum etwas wahrnehmen. Auch schon ein Großteil der Grundschüler besitzt ein Smartphone. Grund genug für Petra Lenhard vom Verein „Miteinanderleben“, Schulsozialarbeiterin an den Grundschulen im Heidenwäldle und in Lienzingen, einen Workshop mit Sozialpädagoge Clemens Beisel zu veranstalten. Der hat zum Thema Smartphone in der Grundschule eine klare Meinung: „Ein Grundschüler braucht kein Smartphone.“ Wenn ein Kind für seine Eltern erreichbar sein soll, genüge auch ein Tastenhandy, findet er.

Das Handy macht auch mal Heia

Sozialpädagoge Clemens Beisel erarbeitet mit Grundschülern Smartphone-Regeln. Foto: bbk

Die Realität sieht an diesem Morgen in der Grundschule Heidenwäldle allerdings anders aus: Mehr als 70 Prozent der Viertklässler, die am Workshop teilnehmen, besitzen ein Smartphone. Damit halten neben Handyspielen auch soziale Netzwerke wie WhatsApp, Snapchat oder Instagram den Einzug ins Kinderzimmer. „Wenn ihre Kinder schon ein Smartphone besitzen, sollten Eltern dafür sorgen, dass die damit verfügbaren Medien verantwortungsbewusst und nicht inflationär genutzt werden“, so Beisel. „Es kann Sinn machen, die Nutzungszeiten technisch zu begrenzen und auch den Zugriff auf bestimmte Inhalte wie YouTube einzuschränken.“ Dabei sei es ganz entscheidend, welches Medienverhalten die Eltern selbst vorlebten. „Wenn diese selbst das Handy ständig in der Hand haben, kann man vom Kind kaum etwas Anderes erwarten.“ Wichtig sei es, klare Familienregeln zu vereinbaren: Etwa, dass beim Essen oder den Hausaufgaben kein Handy in greifbarer Nähe ist. Wie gut, dass Clemens Beisel während des Workshops ein ganz praktisches Mittel zur verantwortungsbewussten Handynutzung mit den Schülern der Heidenwäldle-Grundschule anfertigt: Die Viertklässler basteln ein Handybett, in das sie ihr Smartphone schlafen legen können. Und während das Handy selig schlummert, ist endlich Zeit für Spiel und Spaß mit den Eltern und den Freunden.

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