Das Fenster in die Vergangenheit
Archiv
Der Historiker Dr. Ralf Fetzer beleuchtet in einem Vortrag die Lebenswelt der Menschen vor rund 500 Jahren
Historienromane und deren Verfilmung erwecken den Eindruck, der Mensch des 21. Jahrhunderts könne sich in Jahrhunderte entfernte Lebenswelten hineinversetzen. Doch was sagen reale Quellen über das Denken und Empfinden der Bevölkerung im Kraichgau der ausgehenden Renaissance aus? Dr. Ralf Fetzer hat in Knittlingen überraschende, teils ernüchternde Erkenntnisse präsentiert.
Sich ein Bild zu machen vom Leben der Menschen um 1500, ist schwierig. Diese Darstellung wurde für das Plakat genutzt, das auf Ralf Fetzers Vortrag in Knittlingen hinwies. Foto: Becker
Knittlingen. Jacob ist an einen Pfosten angebunden. In einem kleinen Kreis um ihn herum züngeln die Flammen. Bald werden sie vom Aufrührer, als den ihn die Obrigkeit 1525 festgenommen hat, Besitz ergriffen haben. Bald wird Jacob Vergangenheit sein. Ein schemenhaft gezeichnetes Bild seines Leids freilich hat die Zeit überdauert und dient dem Historiker Dr. Ralf Fetzer als optischer Aufhänger für seinen Vortrag. Die mit „Bauern, Pfaffen und Edelleut zwischen Hexenverfolgung, Bauernkrieg und Reformation im Kraichgau“ überschriebene Veranstaltung hat genügend Interessierte angelockt, um den Vortragssaal des Faust-Archivs komplett zu füllen. Darüber freut sich Dr. Denise Roth, Leiterin von Faust-Museum und –Archiv, die den Besuchern gleich auch die aktuelle Kraichgau-Jubiläumsausstellung im Museum ans Herz legt. Doch passe das Referat des Gasts aus Mannheim nicht nur in dieser Hinsicht optimal ins Programm, der Vortrag schlage auch die Brücke zu Faust, indem er die einfachen Menschen aus der Zeit des 1480 in Knittlingen Geborenen ins Blickfeld rücke.
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