Bürgermeister packt mit an

Ergeben hat sich dieses Wahlversprechen eher zufällig: Weber war in Diefenbach unterwegs und hatte sich auch in der Kirche bei Mesnerin Barbara Haugh angekündigt. Als er kam, war sie gerade dabei, zu putzen, und meinte mehr aus Spaß als ernst gemeint: „Ah! Da kommt mein Helfer.“ Weber sicherte zu, dass er im Falle seiner Wahl sehr wohl einmal mit anpacken würde. Nachdem ein erster Termin aufgrund einer Beerdigung kurzfristig verschoben wurde, war es gestern so weit. Mit einer Besonderheit: Die Mesnerin hatte den Weihnachtsbaum erstmals mit Glaskugeln geschmückt, so dass sie ihn nicht wie in den Vorjahren zum Abschmücken auf den Boden legen konnte. Stattdessen musste Kugel für Kugel einzeln vom Baum genommen werden. Doch bevor sich Mesnerin und Bürgermeister dem Baum widmeten, wischte Weber zunächst den Kirchenboden. „Zu nass“, wie Mesnerin Haugh schnell feststellte. Weber entgegnete: „Hab’ ich mir gedacht.“ Feucht wischen gehört auch nicht zu den Aufgaben, die der Bürgermeister im heimischen Haushalt zu erledigen hat. Da stehen eher Dinge an wie Wasser holen, Tisch decken, Spülmaschine ein- und ausräumen oder das Essen aufwärmen. „Seit ich mehr Verpflichtungen habe, muss auch unser Sohn Johannes viel mehr anpacken“, verrät Weber, „und das gefällt ihm überhaupt nicht.“