Buchvorstellung mit Musik

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Pforzheim (pm). Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit liest am Sonntag, 13. März, Bettina Leder aus ihrem Buch „Lauingers“, das in der von Hermann Simon herausgegebenen Reihe „Jüdische Memoiren“ bei Hentrich&Hentrich erschienen ist. Sie hat darin die Geschichte von Vater und Sohn niedergeschrieben. Der Eintritt zur Veranstaltung, die um 17 Uhr im Studio des Kulturhauses Osterfeld beginnt, ist frei.

Artur Lauinger wurde 1937 als vermutlich letzter jüdischer Journalist in Deutschland entlassen. 30 Jahre lang hatte er für die renommierte „Frankfurter Zeitung“ gearbeitet. Als er zwei Jahre später nach London emigrierte, ließ er seinen 20-jährigen Sohn Wolfgang in Deutschland zurück, damit dieser „dem Vaterland“ diene. Doch nach wenigen Wochen wurde Wolfgang Lauinger als „Halbjude“ aus der Wehrmacht entlassen. In Frankfurt schloss er sich einer Gruppe von Swingkids an, die schnell die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich zog. Nach mehrmonatiger Haft tauchte er unter und fand Arbeit in Pforzheim, wo er die Zeit bis zum Kriegsende mit Glück überlebte. Auch nach der Befreiung war die Verfolgung für ihn nicht zu Ende. 1950 wurde er wegen des Verdachts, gegen den §175 verstoßen zu haben, erneut verhaftet. Mit beindruckender geistiger Agilität und Präsenz erzählt der heute 97-jährige Wolfgang Lauinger, begleitet von Swingmelodien, die er bis heute liebt, aus seinem Leben zwischen Widerspenstigkeit und Verfolgung. Das Gespräch mit ihm führt Florian Schwinn. Es spielt das Jazz Art Trio mit Bernd Stoll am Saxofon, Chris Rücker am Bass und Boris Frenzl an der Gitarre.

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