Brutalen Schlägern vergeht beim Urteil das Lachen

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Richterin schickt 18-jährigen Bewährungsbrecher für drei Jahre ins Jugendgefängnis – Auch sein Kompagnon muss hinter Gittern

Pforzheim. Am Ende der Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht war den beiden Angeklagten und ihren zahlreichen Freunden im Saal das Lachen vergangen: keine Gnade mehr für die einschlägig vorbestraften Bewährungsbrecher. Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilten die Richter unter Vorsitz von Richterin Miriam Streicher den 18-jährigen Vergil zu einer Jugendstrafe von drei Jahren. Der 24 Jahre alte Berhard (Namen der Angeklagten geändert) erhielt eine Freiheitsstrafe von 14 Monaten ohne Bewährung.

Passiert war Folgendes: Vergil, abgerutscht in die Kokainproblematik, vermisste am 29. März seinen gebunkerten Stoff. Nur einer wusste, seiner Meinung nach, von dem Versteck. Den stellte er zur Rede. Der Freund stritt den Diebstahl ab. Vergil schoss ihm mit einer Gaspistole daraufhin zweimal eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht. Der 24-Jährige ging zu Boden, sah nichts mehr. Vergil, ein ziemlicher „Brocken“, schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, anschließend traten er und der noch massigere Bernhard dem hilflos am Boden Hockenden mehrfach gegen den Kopf. „Warum reden wir, Sie haben doch Video“, maulte Bernhard bei Fragen der Vorsitzenden zur Erheiterung seiner Freunde im Saal. Angetan mit Badelatschen und abgeschnittenen Jeans war er ganz locker. Der ehemalige gute Kumpel beider Angeklagten habe Dresche verdient gehabt, erklärte er. Was die Freunde im Saal noch viel lustiger fanden. Allerdings hatte er sich etwas später beim Geschädigten entschuldigt.

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