Brecht auf die moderne Art

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Tilman Gersch setzt in Pforzheim die Chronik „Mutter Courage und ihre Kinder“ in Szene

Pforzheim. Zum Auftakt einer längerfristig geplanten Zusammenarbeit mit dem Theater im Pfalzbau Ludwigshafen inszenierte der 50-jährige Berliner Tilman Gersch, seit Beginn des Jahres Intendant dieses Hauses ohne eigenes Ensemble, „Mutter Courage und ihr Kinder“ im Theater Pforzheim. Bilanz: Brecht modern.

Brecht auf die moderne Art

Konstanze Fischer als Kattrin, Jens Peter als Koch und Joanne Gläsel als Mutter Courage (v.li.). Foto: Theater Pforzheim

„Mutter Courage und ihre Kinder“, das ist die in der typischen Form des epischen Theaters verarbeitete Geschichte der Marketenderin Anna Fierling, der Grimmelshausen in seinem Roman „Die Landstörtzerin Courasche“ ein erstes literarisches Denkmal gesetzt hat. Es ist die Geschichte der am Krieg gleichzeitig verdienenden, durch ihn aber auch verlierenden Händlerin, die in den Jahren 1624 bis 1636 mit den kämpfenden Truppen kreuz und quer durch Europa zieht, einmal im Tross der evangelischen und dann wieder zusammen mit dem kaiserlich-katholischen Heer. Es ist die Geschichte der dem Mammon Verfallenen, die im Lauf der zwölf Jahre ihre beiden Söhne und ihre Tochter verliert, aber nicht die Illusion, dass der Krieg die kleinen Leute ernährt. „Ich muss wieder in Handel kommen. Nehmt’s mich mit!“, das sind ihre letzten, aufschlussreichen Worte, die sie den abziehenden Truppen nachruft.

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