Betrug mit Girokonten

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Drei Paare stehen vor Gericht

Pforzheim (weg). Die prima Geschäftsidee hatte sich letztendlich als Rohrkrepierer erwiesen: Wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls sitzen sechs Menschen zwischen 25 und 45 Jahren auf der Anklagebank vor dem Schöffengericht unter Vorsitz von Amtsgerichtsdirektor Oliver Weik. Wie schon berichtet, sprudelte die Geldquelle auf folgende Weise: Man richtet Girokonten ein, mehrere, auf denen kein Geld ist. Dann kauft man mit den Kreditkarten tüchtig ein und verkauft die Waren. Sehr lohnend, weil kein Wareneinsatz. Brutto für Netto also. Weil das für einen 45-Jährigen und seine 29-jährige Frau so schön funktionierte, lud der Mann gute Freunde zu sich nach Pforzheim ein und versprach ihnen Arbeit. Zwei Paare kamen. Aber statt Arbeit zu bekommen, mussten sie erst mal Girokonten einrichten und einkaufen gehen. Immerhin durften sie auch ein paar Klamotten und Schuhe für sich besorgen. Nach vier Monaten unterband die Polizei das lohnende Treiben. Es war ein Gesamtschaden von knapp 38000 Euro entstanden.

Wie sich in der Verhandlung am Dienstag herausstellte, haben alle Angeklagten einen Schulabschluss, aber keiner hatte einen Beruf erlernt, alle lebten von Gelegenheitsarbeiten. Da der Initiator der Geschäftsidee dreimal wöchentlich Kokain zu sich zu nehmen pflegte, langte das Geld für die Familie natürlich nicht. So kam er auf den glorreichen Gedanken mit den Girokonten. In der Verhandlung legte er ein Geständnis ab, in dem er alle Schuld auf sich nahm. Seine Frau habe vergeblich versucht, ihn an den Taten zu hindern.

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