Bertha hinterlässt Spuren in Lienzingen

Archiv

Die Berichte eines Zeugen legen nahe, dass die Pionierfernfahrt des „Benz Patent-Motorwagen Nummer 3“ über den Ort führte

Bemerkenswerte Fachwerkhäuser und Kirchen zählt Lienzingen zu seinen Trümpfen. Doch sehr wahrscheinlich gebührt dem Ort auch ein Platz in der Automobilgeschichte. Eine mutige Frau, ein neugieriger Junge und, fast 130 Jahre später, dessen Enkel sorgen dafür, dass die Historie wenn nicht umgeschrieben, so doch ergänzt werden muss.

Bertha hinterlässt Spuren in Lienzingen

Aus dem Familienalbum: Richard Geißler ist seinen Enkeln in guter Erinnerung geblieben. Gern hat er ihnen von seiner Begegnung mit der pferdelosen Kutsche erzählt. Foto: Mercedes Classic Archive

Mühlacker-Lienzingen. Die Dorfführung hätte verlaufen können wie viele andere auch, die der Geschichtsexperte Roland Straub in seinem Heimatort anbietet: informativ und spannend für die Teilnehmer. Doch diese Tour verhalf unverhofft dem Historienführer selbst zu einer neuen Erkenntnis, jener nämlich, dass die von älteren Einwohnern erzählte Geschichte, Bertha Benz habe im Rahmen ihrer Pioniertat in Lienzingen Station gemacht, nicht in die Kategorie „Gerücht“ einzuordnen ist. „Wir standen vor dem Haus mit der Nummer 14 an der Knittlinger Straße, als einer der Teilnehmer ein Stück Papier aus der Tasche zog“, berichtet Roland Straub. Der Inhalt sei hochinteressant und werfe ein neues Licht auf jene erste Fernfahrt mit einem Automobil, die im August 1888 von Mannheim nach Pforzheim führte. Die Richtung gab – so hart es für manch überzeugten Macho auch sein mag – ausgerechnet eine Frau vor.

Wir freuen uns, dass Sie sich für einen logo Artikel interessieren. Jetzt registrieren und weiterlesen.

  • Alle Webseiteninhalte
  • Inklusive aller logo Artikel
  • Jederzeit kündbar

Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen

Artikel empfehlen