Beißattacke: Patientin bricht Notarzt den Finger

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Unter Drogen stehende Frau rastet im Rettungswagen aus – Helfer geraten bei Einsätzen immer häufiger selbst in Not

Pforzheim. Helfer, die im Einsatz plötzlich selbst Hilfe benötigen, gibt es immer häufiger. Ein krasser Fall, der sich am Montagmorgen in Pforzheim ereignet hat, zeigt dies einmal mehr. Gegen 7 Uhr waren Rettungskräfte des DRK zu einem internistischen Notfall gerufen worden. Die Ausgangslage verhieß nichts Gutes: Die Helfer erwartete eine Patientin, die sich zuvor heftig mit ihrem Freund gestritten sowie Alkohol und Drogen konsumiert hatte. Die 20-Jährige sei körperlich und geistig in einem Ausnahmezustand gewesen, teilt der DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis mit. Als der Notarzt die panische Frau im Rettungswagen habe behandeln wollen, habe diese in seinen Finger gebissen und dadurch eine Fraktur verursacht. Zunächst war sogar von einer abgebissenen Fingerkuppe die Rede gewesen. Außerdem verletzte sie durch ihre Abwehrreaktionen die Notarztpraktikantin und die Notfallsanitäterin des DRK.

Beißattacke: Patientin bricht Notarzt den Finger

Übergriffe auf Einsatzkräfte des DRK werden derzeit statistisch erfasst. Archivfoto: Huber

Der Angriff kam völlig überraschend, wie Herbert Mann, Stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Rettungsdienstleiter des DRK Pforzheim-Enzkreis, auf Nachfrage mitteilt. Obwohl die Ausgangslage mit Streit und Drogen es auf den ersten Blick nahelegt, hat es zunächst offenbar keine Anzeichen für eine mögliche Eskalation gegeben. „Beim Eintreffen der Rettungskräfte lag die junge Frau auf dem Gehweg in der Gartenstadt und war zunächst zugänglich“, teilt dazu passend das Polizeipräsidium Karlsruhe mit. „Die Frau wurde bereits im Rettungswagen behandelt, als es völlig unerwartet von einer Sekunde auf die andere zu dem Übergriff kam“, schildert Mann. Deshalb habe der Notarzt die Beißattacke auch nicht abwehren können. Die Frau hat laut Polizei nicht nur zugebissen, sondern auch um sich getreten und gekniffen. Die Beamten, die schon vor Ort waren, haben laut Mann auch gleich eingegriffen, doch der Übergriff war da bereits passiert.

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