Bald weitere Flüchtlinge im Haus Schmie?

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Landratsamt will künftig auch den Altbau als Unterkunft nutzen

Maulbronn-Schmie. Das Landratsamt Enzkreis hat vor, künftig auch den Altbau des „Haus Schmie“ als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Zurzeit leben im rund 700 Einwohner zählenden Maulbronner Stadtteil Schmie in einem Nebengebäude einer ehemaligen evangelischen Tagungsstätte etwa 40 Flüchtlinge. Landrat Karl Röckinger schreibt in einem Brief an den Maulbronner Bürgermeister Andreas Felchle: „Inzwischen ist alleine schon die Unterbringung der Flüchtlinge zu einem schier unlösbaren Problem geworden.“ Die Kreisverwaltung habe alle Möglichkeiten und Reserven ausgeschöpft und müsse nun auch auf Objekte zurückgreifen, die bei einer früheren Prüfung noch zurückgestellt werden konnten. „Jetzt geht es darum, zu vermeiden, dass wir die Flüchtlinge in Zelten unterbringen müssen – und das nicht nur mit Blick auf den herannahenden Winter“, betonte Röckinger.

Vor diesem Hintergrund ist das „Haus Schmie“ erneut ins Visier der Kreisbehörde geraten, wobei die Verantwortlichen wissen, dass in dem Gebäude Sanierungsarbeiten und brandschutztechnische Ertüchtigungen anstehen. Weil aus Sicht des Kreises schnell gehandelt werden muss, wäre er bereit, auch „unkonventionelle Wege“ zu gehen. Bis das Gebäude in Sachen Brandschutz ertüchtigt sei, könnte eine Brandwache die Sicherheit der Flüchtlinge gewährleisten, so Röckinger sinngemäß. Der Privateigentümer, der der Kirche das „Haus Schmie“ vor etlichen Jahren abgekauft hatte, ist bereit, die Wohnungen an den Enzkreis zu vermieten. Dafür braucht es jedoch auch den Maulbronner Gemeinderat, der sich am Mittwoch mit dem Anliegen des Landratsamts beschäftigen wird. Und zwar in einer „ergebnisoffenen Diskussion“, wie der städtische Bauamtsleiter Dieter Rein gestern gegenüber unserer Zeitung sagte. Vize-Landrat Wolfgang Herz spricht auf Nachfrage von etwa 60 Flüchtlingen, die man im Altbau einquartieren könnte. Allerdings ist diese Zahl nicht in Stein gemeißelt, wie Herz durchblicken lässt, der in der Angelegenheit auf das baurechtliche Einvernehmen des Gemeinderats hofft. „Der kleine Ort Schmie hat ja schon viel geleistet, und uns ist klar, dass man das auf Dauer nicht in der von uns jetzt angedachten Größenordnung belässt“, betont der Vize-Landrat.

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