Aus der Trauer wächst eine Botschaft

Archiv

Der Pforzheimer Gedenktag verläuft weitestgehend friedlich – OB Boch: Erinnern, Gedenken und Mahnen miteinander verbinden

Mit Veranstaltungen und Aktionen wurde in Pforzheim an den verheerenden Bombenangriff vom 23. Februar 1945 erinnert. Störgeräusche gab es nur wenige, und so fällt das Fazit der Polizei, die Konflikte durch eine klare Trennung der Lager vermied, positiv aus.

Aus der Trauer wächst eine Botschaft

Besucher einer Veranstaltung auf dem Marktplatz bilden mit ihren Kerzen ein Lichtermeer. Sie senden ein klares Signal gegen Gewalt und Intoleranz und für Frieden.Fotos: Roth (2), Stadt Pforzheim

Pforzheim (ro/pm/pol). Stilles Gedenken, eindringliche Worte und zu Beginn eine andächtige Geste, die die vielen Teilnehmer einband: Jeder Besucher bekam bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof eine weiße Rose, die er auf einem der quadratischen Gedenksteine für die Opfer des 23. Februar 1945 niederlegen durfte. Minuten der Ruhe setzten ein. Zahlreiche Menschen standen am Samstag zwischen den kleinen Gedenksteinen und oben um das riesige steinerne Kreuz, um der Zerstörung Pforzheims vor 74 Jahren zu gedenken. Deutliche Worte gegen Krieg und für Vergeben kamen von Pfarrer Georg Lichtenberger von der katholischen Kirche, ein würdevolles Gebet von Dekanin Christiane Quincke von der evangelischen Kirche; auch wurde in die Veranstaltung die Weitergabe des Wandernagelkreuzes an die evangelische und katholische Medienstelle der Schuldekanate integriert. Ella Martin von der Stadtverwaltung moderierte die Kranzniederlegungen. Unter anderen vertreten war der Enkel von John Wynne aus Wales, der über Huchenfeld mit seinem Flieger abgeschossen worden war. Zuvor hatte der Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch die Bedeutung des Tages in der Erinnerungskultur unterstrichen. „Zivilisten und Soldaten, Anhänger und Gegner des Nationalsozialismus, Pforzheimer und Ortsfremde, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, sie alle wurden Opfer der Unmenschlichkeit eines Krieges, der von deutschem Boden ausgegangen ist“, sagte er. Über 17600 Menschen seien in Pforzheim Opfer des „Bombenhagels“ geworden. Dieser Tag sei seitdem „für uns ein Mahnmal für die Folgen von Krieg und Gewalt überhaupt“.

Wir freuen uns, dass Sie sich für einen logo Artikel interessieren. Jetzt registrieren und weiterlesen.

  • Alle Webseiteninhalte
  • Inklusive aller logo Artikel
  • Jederzeit kündbar

Sie sind bereits Abonnent? Hier einloggen

Artikel empfehlen