Aus der Regierung in den Harem

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Mathias Richling präsentiert im Kulturhaus Osterfeld sein Programm „Deutschland to go“

Pforzheim. Es ist das Jahr 2065. Altkanzlerin Merkel gibt eine Regierungserklärung ab. Die mit zittrigen Fingern gebildete Merkel-Raute hält, das wackelnde Gebiss nicht immer, das rund zweistündige Programm aber, was es verspricht. Vor fast ausverkauftem Haus hat am Donnerstagabend Mathias Richling sein neuestes Programm „Deutschland to go“ im Kulturhaus Osterfeld vorgestellt.

Aus der Regierung in den Harem

Mathias Richling schlüpft im Osterfeld in seine Paraderollen. Foto: Schröder

Als „spielerische und dennoch radikale, hochaktuelle Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Wirklichkeit“ angekündigt, lässt der Kabarettist nicht nur die aktuelle und zukünftige Bundeskanzlerin auf der Osterfeld-Bühne zu Wort kommen, sondern ebenso Regierungs- und Oppositionsmitglieder wie auch Politiker vergangener Legislaturperioden wie Altkanzler Helmut Kohl oder Norbert Blüm. Kein Problem für Richling, den auch ein defektes Mikrofon nicht aus der – eigentlich nicht vorhandenen – Ruhe bringt. Steht, oder vielmehr, rennt er doch seit 40 Jahren auf der Bühne herum und kommt nur zur Ruhe, wenn er sich auf einen der zahlreichen Stühle setzt, um in seine ebenso zahlreichen Rollen zu schlüpfen. Bitterböse gleich zu Beginn zeichnet er das Bild der devoten Kanzlerin, deren Ziel es wohl zu sein scheint, im Harem Erdogans aufgenommen zu werden. „Falls Islamisten unter Ihnen sind, leider konnten wir die Frauen nicht verschleiern oder ihnen das Wahlrecht entziehen. Wir hoffen, wir verletzen Ihre religiösen Gefühle damit nicht.“ Richling kann bitterböse und auch manchmal bitterernst.

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