Auf der Spielwiese der Engel

„Dance!“: Mit Ausrufezeichen war ihr Programm überschrieben. Mit einer Auswahl altfranzösischer Tänze von Claude Gervaise und Pierre Attaignant stimmten die Bläser und nicht zu überhören das Schlagzeug in vielerlei Klangfarben die Zuhörer melodiös ein. Strahlend heller Trompetenklang, satte tragende Töne von Bassposaune und Tuba, lebhafte Tempowechsel und immer ein sehr transparentes Spiel, weich und dennoch klar akzentuiert auch in den Piano-Phasen, beeindruckten die Zuhörer. Sich zurücklehnen und einfach genießen? Nichts da – die Herausforderung an die Ohren des Publikums folgte mit dem „Playground for Angels“ des zeitgenössischen finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaar. „Wie könnte die Spielwiese von Engeln aussehen?“, fragte der kanadische Posaunist Shawn Grocott, der auch in launiger Weise moderierte. Man könnte es so interpretieren: Neckisch begannen die Trompeten als kleine Engel herumzuhüpfen, spielten Haschen und Fangen, bis die großen Engel, die Bässe mit markantem Ton, versuchten, gegen die hin- und herwuselnde Schar der Kleinen für Ordnung zu sorgen. Exzellent beherrschten die Musiker ihre Instrumente, sonst wäre dieser musikalische Spaß, der immer wieder Lächeln in die Gesichter der Zuhörer zauberte, gar nicht spielbar.