Asylunterkunft: Mann gesteht Kindesmissbrauch

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Nach Übergriff in Knittlingen: Prozess in Pforzheim hat begonnen – 25-Jähriger vergeht sich an Zwölfjähriger

Pforzheim/KNittlingen. „Das ist kein Geständnis“, macht der Vorsitzende Richter zwischendurch klar. Und auch nach dem zweiten Anlauf, den ein Kosovo-Albaner mit Hilfe seines Dolmetschers unternimmt, ist der Sitzungsleiter noch nicht zufrieden. Der Vorwurf: Dem Angeklagten wird schwerer sexueller Missbrauch zur Last gelegt. Er habe sich laut Staatsanwaltschaft im November 2015 an einer Zwölfjährigen vergangen und gegen ihren Willen mit ihr geschlafen.

Im Großen und Ganzen ist der 25-jährige Asylbewerber geständig. In einem wichtigen Punkt widerspricht er zunächst der Anklage: Er habe nicht gewusst, dass das Mädchen erst zwölf Jahre alt sei. „Dann hätte ich das nie gemacht“, beteuert er anfänglich. Und eben dieses Detail ist für das Gericht wichtig. „Manchmal sind die sprachlichen Missverständnisse eben sehr groß“, leitet Verteidiger Dr. Christoph Bühler nach einer kurzen Unterbrechung eine weitere Aussage seines Mandanten ein. „Ich möchte noch einmal bestätigen, dass der Vorwurf stimmt“, übersetzt der Dolmetscher, „ich habe gewusst, dass sie jünger als 14 Jahre alt ist – und trotzdem habe ich es getan.“ Im Weiteren schildert er, dass er mit der Familie des Mädchens, die wie er selbst in Wohnungen für Asylbewerber in Knittlingen untergebracht war, bis zur Tat ein gutes, respektvolles Verhältnis gepflegt und sich sogar mit dem 16-jährigen Bruder des Opfers angefreundet habe. „Sie hat mich immer angelächelt“, sagt der Angeklagte, der glaubt, dass die Zwölfjährige verliebt in ihn war.

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