Asbest: „Bei uns gibt’s keine Probleme“

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Die Entsorgung des Materials soll auf der Maulbronner Deponie Hamberg ordnungsgemäß ablaufen

Die Abfallverwertungsgesellschaft des Kreises Ludwigsburg (AVL) sorgt aktuell für Negativschlagzeilen. Nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung soll Asbest auf einer Mülldeponie in Schwieberdingen unsachgemäß entsorgt worden sein. Es stellt sich die Frage, ob in Maulbronn alles nach Plan läuft.

Asbest: „Bei uns gibt’s keine Probleme“

Die Maulbronner Deponie Hamberg wird unter anderem für die Entsorgung von Asbest angesteuert. Das heikle Material muss entsprechend verpackt angeliefert und auf der Halde abgedeckt werden. In Schwieberdingen sollen auf einer Deponie bei der Behandlung des Materials Fehler passiert sein. Was Maulbronn betreffe, gebe es keinen Grund zur Besorgnis, so die Verantwortlichen. Foto: Disselhoff

Maulbronn. Was im Nachbarkreis passiert, dürfte auch den Enzkreis nicht kalt lassen, der mit der AVL über die Hamberg Deponie-Gesellschaft (HDG) in einer engen Beziehung steht. Tatsache ist, dass Asbest auch auf der Maulbronner Deponie entsorgt wird. Verantwortlich für technische Fragen ist in Schwieberdingen wie in Maulbronn der Technische Leiter der AVL Albrecht Tschackert. Die HDG ist eine Kooperationsgesellschaft der AVL und des Enzkreises. Die beiden Partner hatten sich im Sommer 2010 mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Restverfüllung der Deponie Hamberg und deren anschließende Stilllegung und Nachsorge zu betreiben. Gesellschafter der HDG sind zu jeweils 50 Prozent die AVL und der Enzkreis. Nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung soll es die AVL auf der Schwieberdinger Deponie „allem Anschein nach nicht immer so genau genommen haben mit der Ablagerung von Asbest“. Nachdem die Vorgänge durch eine Bürgerinitiative bekannt geworden waren, reagierte der Ludwigsburger Landrat Rainer Haas mit personellen Konsequenzen und kündigte laut Stuttgarter Zeitung an, die umstrittenen Asbest-Geschäfte stoppen lassen zu wollen. In Maulbronn scheint wegen der Vorgänge im Nachbarkreis niemand beunruhigt. Auf Nachfrage unserer Zeitung betont Albrecht Tschackert, einer der Geschäftsführer der HDG, dass es in Maulbronn zu keiner Zeit ein Problem mit der Entsorgung von Asbest gegeben habe. „Die Mengen, die dort entsorgt werden, sind auch viel kleiner als die in Schwieberdingen.“ Dass das nichts über die Qualität der Entsorgung aussagt, ist Tschackert klar. Er betont, dass die Entsorgung auf der Maulbronner Deponie nochmals überprüft worden sei. Das Ergebnis: „Es läuft alles ordnungsgemäß ab.“ Das sagt auch Karl-Heinz Zeller, der bis vor kurzem noch Umweltdezernent des Enzkreises war und noch als Mitgeschäftsführer der HDG Verantwortung trägt. „Bei uns gibt’s keine Probleme. Es werden auch nur 932 Tonnen Asbest im Jahr angeliefert. Das ist viel weniger als in Schwieberdingen.“ Um die korrekte Entsorgung des Asbest-Abfalls sicherzustellen, habe es „eine entsprechende Dienstanweisung“ an die Mitarbeiter der Deponie gegeben, die per Augenschein kontrollierten, ob die Asbest-Säcke auf der Müllhalde sachgemäß abgedeckt seien. Über die Dienstanweisung hinaus gebe es weitere Kontrollmechanismen, teilt Zeller auf Nachfrage mit. „Es gibt für die Maulbronner keinen Grund zur Beunruhigung.“

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