Ältere Menschen trinken heimlich
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AOK Nordschwarzwald warnt vor Alkoholmissbrauch
Pforzheim/Enzkreis (pm). Das „Komasaufen“ gilt als gefährliches Phänomen unter jungen Leuten, dagegen trinken ältere Menschen eher im Verborgenen, wie eine Auswertung der AOK zum Thema Alkoholmissbrauch in der Region Nordschwarzwald zeigt. Demnach konsumiert im Alter ab 60 Jahren jeder Fünfte mindestens dreimal in der Woche Bier, während es bei den 45- bis 59-Jährigen nur 16 Prozent und bei den 30- bis 44-Jährigen nur acht Prozent sind.
Chronisch Kranke, hat die Kasse festgestellt, hätten trotz der möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten sogar einen leicht erhöhten Bierkonsum. Aus dieser Gruppe greifen 15 Prozent mindestens dreimal wöchentlich zur Bierflasche, während dies nur 13 Prozent der gesunden Menschen tun. „Alkoholmissbrauch beginnt bereits, wenn man trinkt, um körperliche Beschwerden zu lindern oder um Trauer, Einsamkeit oder Langeweile besser ertragen zu können“, warnt Sonja Groth, die bei der AOK Nordschwarzwald den Sozialen Dienst leitet und mit ihrem Team Menschen in schwierigen Lebenslagen, auch in Verbindung mit Suchtproblemen, berät. „In unserer Beratungspraxis erleben wir, dass ältere Menschen ihren Alkoholkonsum zudem eher verstecken. Jüngere neigen dazu, beim gelegentlichen Alkoholkonsum sichtbar über die Stränge zu schlagen.“ Senioren hätten dagegen einen regelmäßigeren Alkoholkonsum, der ganz allmählich entgleisen könne, so Groth. „Beim Eintritt in die Rente entfällt mit dem Berufsleben zudem eine soziale Situation, die auf das Trinkverhalten regulierend einwirkt.“
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