125 Jahre und kein bisschen müde
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Der Gesangverein Eintracht Schmie ist aus dem Leben des Steinhauerdorfs nicht wegzudenken
Sie können sich in verschiedenen Besetzungen das perfekte Ständchen zum Geburtstag singen: Die Rede ist von den aktiven Mitgliedern des Gesangvereins Eintracht Schmie, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert.

Erst 13 Jahre nach der Vereinsgründung im Jahr 1891 hat der Gesangverein Eintracht Schmie genug Geld für eine Vereinsfahne. Das Foto entstand anlässlich der Weihe des kostbaren Textils 1904. Singen war damals übrigens reine Männersache, die Damen dienten mit ihren prachtvollen Kleidern sowie den Blumen im Haar hier lediglich als schmückendes Beiwerk. Fotos: privat
Maulbronn-Schmie. Singen macht Spaß und ist gut für Geist und Körper – das betonen Funktionäre von Chorverbänden immer wieder. Gesundheitspolitisch motiviert, zumindest ein Stück weit, war bereits die Gründung der Eintracht Schmie im Jahr 1891. Es ist überliefert, dass die Männer Schmies, die zu einem Großteil in den umliegenden Steinbrüchen Schwerstarbeit leisten mussten, in ihrer knapp bemessenen Freizeit unvernünftig lebten. „Lange Aufenthalte in Wirtshäusern, an Sonn- und Feiertagen schon ab dem frühen Morgen“, beeinträchtigten die Physis der männlichen Bevölkerung negativ, heißt es in einer historischen Quelle. Der beklagte Missstand war ein Grund dafür, im 560-Einwohner-Dorf den Gesangverein Eintracht ins Leben zu rufen. Auf ein Glas Wein mussten und müssen die Sänger bei ihren Treffen übrigens damals wie heute nicht verzichten. „Der Verein bot den Männern außerdem einen Freiraum, in dem sie geschützt diskutieren konnten“, sagt der Vizevorsitzende der Eintracht, Reinhard Kastner.
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