Schlag auf Schlag: Hier entsteht eine Replika der Pietá aus der Lienzinger Frauenkirche
Mühlacker
Wer hämmert denn da? Im Mühlacker Museum nimmt eine Replik der Pietà aus der Lienzinger Frauenkirche Gestalt an. Der Holzbildhauer Thomas Hildenbrand kopiert das Kunstwerk aber nicht nur, sondern zeigt auch, wie die verlorenen Köpfe ausgesehen haben könnten.

Nach etwa drei Wochen Arbeit ist schon klar erkennbar, wohin die Reise geht, wenn Thomas Hildenbrand zum Hammer greift. Rechts das Original. Fotos: Becker
Mühlacker. Pietà ist italienisch und heißt so viel wie Mitleid. Tatsächlich kann sich der Betrachter dieses Gefühls nicht erwehren, wenn er vor der Pietà genannten Skulptur steht, die einst in der Lienzinger Frauenkirche beheimatet war. Kopflos ist Maria, kopflos ist Jesus, ihr vom Kreuz abgenommener Sohn. Auch an anderen Stellen ist das Kunstwerk stark angegriffen. Teils vom Zahn der Zeit, die seit etwa 1480 an ihm genagt hat, teils von den Bilderstürmern der Reformationszeit, teils von wohlmeinenden, aber schlecht handelnden Kunstfreunden späterer Jahrhunderte, die die einst überall vorhandene Farbe fast vollständig abkratzten. So fristete die Pietà ein trauriges Dasein, geschützt zwar vor weiteren negativen Einflüssen im Mühlacker Museum, aber nahezu unbeachtet.
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