„Ohne Wenn und Aber öffnen“
Mühlacker
Die Diskussion um einen möglicherweise bis zu sechs Wochen über den 14. Februar hinaus verlängerten Lockdown stößt bei Handel und Gewerbe in Mühlacker auf Unmut. Die Unternehmer fordern eine klare Öffnungsperspektive.

Überleben alle Einzelhändler die Schließungen? Die Nervosität wächst auch in der Mühlacker Geschäftswelt vor der Entscheidung nächste Woche, wie lange der aktuelle Lockdown noch dauert. vh
Mühlacker/Enzkreis. Milde Temperaturen und die Sonne, die nach tagelangem Grau am Himmel mal wieder hinter den Wolken hervorlugt, locken die Menschen am Donnerstag ins Freie. Auch auf der Mühlacker Bahnhofstraße sind auffällig viele Passanten unterwegs, die in Shoppinglaune kommen könnten, wären da nicht die vielen verschlossenen Ladentüren und Hinweisschilder an den Schaufenstern, die allen die Corona-Misere deutlich ins Gedächtnis rufen: „Unser Reinigungsteam desinfiziert regelmäßig“, heißt es da etwa oder: „Ab Montag, den 27.4.2020 müssen Masken getragen werden. Es können auch Schals oder T-Shirts verwendet werden.“ Politik und Menschen scheinen mit der sich ständig ändernden Infektionslage, die an heimtückische Launen eines unsichtbaren Feindes erinnert, längst nicht mehr Schritt halten zu können. Wie kurzatmig sich die Landesregierungen und mit ihr zwangsläufig alle Menschen von Verordnung zu Verordnung hangeln, stößt inzwischen, bei ohnehin um sich greifender allgemeiner Corona-Müdigkeit, auf immer mehr Unverständnis. Insbesondere gilt das für die Inhaber aller zwangsweise geschlossenen Betriebe und Läden, darunter Gastronomen, Friseure und Einzelhändler. Die Frage nach einem über den 14. Februar hinaus verlängerten Lockdown ist für Klaus Sämann geradezu ein rotes Tuch. „Wir müssen öffnen!“, bricht es aus dem Chef des großen Mode- und Kaufhauses in der Mühlacker Innenstadt förmlich heraus. „Für mich ist das bitterer Ernst“, erklärt der Unternehmer, dem der Unmut deutlich anzuhören ist. Besonders erbost ihn die Ungewissheit wie nun wieder vor den Sitzungen der Regierenden aus den Bundesländern und der Hauptstadt nächste Woche. Die Angst vor den sich aggressiver verbreitenden Virus-Mutationen treibt aktuell die Politiker um neben der stockenden Impfkampagne. Auf ihren Erfolg hofft Heribert Frey vom TUI Reisecenter: „Den Leuten, die geimpft sind, sollte man die Freiheit geben zu reisen“, fordert er.
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