Jassix und Publikum genießen gemeinsam

Mühlacker

Viel Applaus als Beweis: Mühlacker Jazzband überzeugt nach langer Pause im Jugendhaus „ProZwo“.

Handwerk nicht verlernt: Nach zweieinhalbjähriger Corona-Zwangspause steht Jassix erstmals wieder auf der Bühne. Foto: Fotomoment

Handwerk nicht verlernt: Nach zweieinhalbjähriger Corona-Zwangspause steht Jassix erstmals wieder auf der Bühne. Foto: Fotomoment

Mühlacker. Das Konzert der Band Jassix aus Mühlacker vom Freitagabend im Jugendhaus „ProZwo“ markierte die zweite Etappe der Vhs-Konzertreihe „Blues Frühling“ und war vor allem dem Dixieland-Jazz gewidmet. Die Musikalität des Sextett garantierte aber eine offene Stilistik, die über die Kategorie „Dixie“ hinausging. Bei „High Society Rag“ als erstem Stück stand die frühe Stilrichtung des Jazz aber noch ganz im Vordergrund. Das „Traditional“ war mit den ersten Improvisationen von Uli Seibold (Trompete, Flügelhorn) und Bernd Maurer (Posaune) ein Wegweiser für das Konzert. Ausgiebige solistische Einlagen würzten auch im Verlauf des weiteren Abends die Melodien der Stücke. Über zwei Stunden unterhielten die spielfreudigen Musiker ihr Publikum. Höhepunkte des Abends waren der „Basin Street Blues“ von Louis Armstrong und der „C-Jam Blues“ von Duke Ellington. Gitarrist Alexander Kroll sorgte beim Ellington-Stück mit gleitenden Akkorden und einem kurzen Sololauf für die Ouvertüre. Die Bläser mit Andreas Bader (Saxofon, Klarinette) schufen beim Armstrong-Song mit ihren Improvisationen wohltuende und spannungsreiche Klänge. Die Töne verwoben sich und strebten dann wieder auseinander. Beifall schenkten die rund 40 Konzertbesucher mit viel Enthusiasmus bei allen Stücken. Bader erhielt hier einen Sonderapplaus für sein Spiel beim „C-Jam Blues“. In seine anschwellenden hochtönigen Trillerkaskaden mischte er immer wieder einzelne tiefe Töne. Schlagzeuger Thomas Giret nutzte nicht nur das Fell seiner Snare-Drum, sondern auch den Rand. Eine Spielweise, die diesem Blues weitere Dynamik verlieh. Als sicherer und versierter Treiber der Off-Beats erwies sich Jürgen Elser, der mit seinem Bass das rhythmische Fundament legte. Neben Dixieland und Blues intonierte die Band Swing, Latin und auch Filmmusik. Für „Jassix“ war es der erste Auftritt seit Oktober 2019. Wie der Freitagabend bewies, haben die Musiker ihr Handwerk keinesfalls verlernt. vh

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