Vergessenes Händel-Juwel weckt Emotionen

Maulbronn

Die Klosterkonzerte 2025 beginnen mit einer glänzenden Wiedergabe der oratorischen Ode „Alexander’s Feast“.

Seminaristen, Solisten und das Karlsruher Barockorchester überzeugen beim Klosterkonzert. Foto: Dr. Bastian

Seminaristen, Solisten und das Karlsruher Barockorchester überzeugen beim Klosterkonzert. Foto: Dr. Bastian

Maulbronn. Es ist ein antiker Stoff, der Georg Friedrich Händels oratorischer Ode „Alexander’s Feast“ (Das Alexanderfest) zugrunde liegt: Im Zentrum steht ein Trinkgelage, das Alexander der Große nach seinem Sieg über Persien veranstaltet, bei dem der Musiker Timotheus mit seinen Liedern in dem Feldherrn allerlei Gefühle auslöst – Freude, Rache, Mitleid und Liebe. Die Musik, die der Barde spielt, beeinflusst Alexanders Gemütszustand und seine Entscheidungen. Man mag sich fragen: Ist das Libretto, das auf ein Gedicht des britischen Dichters John Dryden zurückgeht, damit nicht reichlich antiquiert ? Eine Geschichte, die man getrost vergessen kann ? Mitnichten. Händels Ode heißt im Untertitel nicht umsonst „Die Kraft der Musik“, denn die Macht, die Musik über den Menschen gewinnen kann, physisch wie psychisch, ist zeitlos. Sie kann Emotionen wecken, Herzschlag und Atmung beeinflussen, Stress reduzieren und sogar Schmerzen lindern. Auch ist sie dazu imstande, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und soziale Bindungen herzustellen. Dies machten sich Despoten von der Antike bis hin zu den Nationalsozialisten zunutze, und moderne Tyrannen tun es noch heute.

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