Das kurze Leben der Kleider verlängern
Maulbronn
Das „Cinema Paradiso“ und die Fair-Trade-Stadt Maulbronn veranstalten eine sehr gut besuchte Kleidertauschbörse im Gemeindezentrum. Der Pforzheimer Textilunternehmer Frank Werthwein referiert in diesem Rahmen über nachhaltige Kleidung.
Die mittlerweile fünfte Kleidertauschbörse in Maulbronn findet sehr viel Anklang – nicht nur das Organisationsteam ist gewachsen, sondern auch die Zahl der Besucher. Fotos: Bastian
Maulbronn. Billig und viel kaufen, nur kurz oder gar nicht tragen, schnell wieder wegwerfen – so gehen viele Mitteleuropäer im Fast-Fashion-Zeitalter mit Mode und Kleidung um. Angeheizt wird dieses Konsumverhalten von Textilgiganten und Discountern, die im Wochenrhythmus neue Billigkollektionen in den Verkauf schwemmen. Rund 26 Kilogramm Textilien im Jahr erwerben Deutsche im Durchschnitt, elf Kilos werfen sie weg. Kleidung wandert fast immer in die Tonne. Nur ein Prozent wird derzeit in der EU zu neuen Produkten recycelt. Mindestens 86 Prozent der aussortierten Stücke landen – so eine repräsentative Umfrage von Greenpeace – auf Deponien oder werden verbrannt, oft in afrikanischen Ländern wie Kenia oder Ghana. Den Preis für dieses Marktverhalten zahlen zum einen die vorwiegend weiblichen, in aller Regel schlecht bezahlten Beschäftigten in asiatischen Produktionsländern, wo Tausende Krebs erregende, hormonell wirksame oder anderweitig giftige Chemikalien eingesetzt werden. Zum anderen schädigt es die Umwelt. Allein 7000 Liter Wasser verbrauche die Produktion einer einzigen Jeans, rechnet Greenpeace in der übers Internet zugänglichen Studie vor.
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