Adidas-Aktie steigt, Nike & Puma fallen - Was ist da los?

Wirtschaft

Sportartikel-Aktien unter Druck - nur eine profitiert: Während Adidas an der Börse im Plus liegt, kämpfen Puma und Nike mit Rückschlägen.

Sportartikel-Aktien unter Druck - nur eine profitiert: Während Adidas an der Börse im Plus liegt, kämpfen Puma und Nike mit Rückschlägen.

Sportartikel-Aktien unter Druck - nur eine profitiert: Während Adidas an der Börse im Plus liegt, kämpfen Puma und Nike mit Rückschlägen.

(Foto: Dennis Diatel / Shutterstock.com)

Von Matthias Kemter

Zur Mitte der Woche zeigt sich die Börse für die großen Sportartikelhersteller uneinheitlich: Adidas legt zu, während Nike und Puma Kursverluste verzeichnen. Die Entwicklungen spiegeln die unterschiedlichen Erwartungen und Herausforderungen der Unternehmen wider.

Adidas - Rückenwind durch positive Erwartungen

Die Adidas-Aktie zeigt sich zur Wochenmitte deutlich fester und steigt an die Spitze des DAX. Mit einem Plus von rund vier Prozent zählt das Papier aktuell zu den stärksten Werten im Leitindex. Für Rückenwind sorgen mehrere positive Analystenstimmen: Sowohl Jefferies als auch JPMorgan haben ihre Einschätzungen bekräftigt und verweisen auf Wachstumspotenziale, die trotz der Kursverluste seit Jahresbeginn bestehen. Während Jefferies die Aktie nach massiven Rückgängen von „Hold“ auf „Buy“ hochstufte und auf Chancen durch die US-Zollpolitik und den schwachen Dollar verweist, setzte JPMorgan den Titel auf die „Positive Catalyst Watch“ und bestätigte die Einstufung „Overweight“. Beide sehen die niedrigen Erwartungen vor den Q3-Zahlen im Oktober als Vorteil und betonen die solide Kostenkontrolle sowie das effiziente Produktmanagement, die die Profitabilität stützen könnten.

Puma - Unsicherheit trotz neuer Strategien

Bei Puma bleibt die Lage angespannt. Die Aktie notiert am Mittwoch schwächer und bewegt sich um die Marke von 20 Euro. Der Konzern steckt in einem umfangreichen Umbauprozess, den das Management selbst als „Reset-Jahr“ bezeichnet. Trotz personeller Verstärkungen, etwa durch die Verpflichtung eines langjährigen Adidas-Managers als neuen COO, lasten weiterhin Verluste und rückläufige Umsätze schwer auf dem Unternehmen.

Auch die Analysten zeigen sich zurückhaltend: JPMorgan senkte das Kursziel von 21 auf 16 Euro und stufte die Aktie auf „Underweight“ ab. Der Turnaround sei mit erheblichen Risiken verbunden, zudem bleibe der Wettbewerb intensiv. UBS hob ihr Kursziel zwar von 16,30 auf 20,90 Euro an und stufte die Papiere auf „Neutral“ hoch, verwies aber gleichzeitig auf die weiterhin schwachen Fundamentaldaten. Die Kursentwicklung sei zuletzt stark von Übernahmespekulationen rund um den 29-Prozent-Anteil der Familie Pinault beeinflusst gewesen, was die Bewertung kurzfristig stützen könne, ohne die strukturellen Herausforderungen zu lösen.

Nike - Druck vor wichtigen Quartalszahlen

Bei Nike wächst die Skepsis. Nach einem Umsatzrückgang von 12 Prozent und einem Rückgang der Bruttomarge auf 40,3 Prozent im vierten Quartal 2025 hat die Aktie seit Herbst vergangenen Jahres fast ein Fünftel an Wert verloren. CEO Elliott Hill setzt auf eine Rückbesinnung auf sportfokussierte Strukturen und treibt einen tiefgreifenden Konzernumbau voran. Die anstehenden Quartalszahlen am 30. September gelten als entscheidender Belastungstest: Anleger erwarten klare Fortschritte bei Margen, Produktpipeline und Händlerbeziehungen. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten noch über dem aktuellen Niveau, doch die Geduld des Marktes ist begrenzt – bleibt der erhoffte Beweis für eine Trendwende aus, könnte der Druck auf die Aktie weiter steigen.