Warum Henry Cavill nicht mehr „The Witcher“ ist
Unterhaltung
Nach drei Staffeln ist Schluss: Henry Cavill hat seine ikonische Rolle als Geralt von Riva abgelegt. In Staffel 4 übernimmt Liam Hemsworth – und die Serie liefert gleich zu Beginn eine Erklärung dafür.
Henry Cavill (l.) übernahm die Rolle des "Witchers" in den ersten drei Staffeln, nun übernimmt Liam Hemsworth.
(Foto: Netflix, Katalin Vermes, Susie Allnutt)
Von Katrin Jokic
Seit dem 30. Oktober 2025 läuft die vierte Staffel von „The Witcher“ auf Netflix – und sie bringt den größten Umbruch in der Geschichte der Serie. Henry Cavill, der den Hexer Geralt von Riva in den ersten drei Staffeln verkörperte, ist ausgestiegen. Stattdessen übernimmt Liam Hemsworth die Hauptrolle.
Schon vor dem Start sorgte dieser Wechsel für Diskussionen, jetzt zeigt sich, wie die Serie den Übergang inszeniert – mit Rückblenden, ironischen Kommentaren und einem erzählerischen Kniff.
Warum Henry Cavill die Serie verlassen hat
Cavills Ausstieg wurde bereits im Herbst 2022 bekannt gegeben und kam für viele Fans überraschend. Der Schauspieler galt als leidenschaftlicher Anhänger der Buch- und Spielevorlage von Andrzej Sapkowski und hatte sich die Rolle ursprünglich selbst gesichert. Doch laut Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich lag der Abschied vor allem an beruflichen und zeitlichen Gründen: Cavill wollte sich neuen Projekten widmen und keine weiteren zwei Staffeln binden.
Parallel dazu wurde über kreative Differenzen spekuliert. Cavill betonte in Interviews mehrfach, dass ihm die Buchvorlage sehr am Herzen liege. Gleichzeitig entfernte sich die Serie mit zunehmender Laufzeit deutlich von den Originalgeschichten. Schon 2021 sagte Cavill in einem Interview, er wolle bei „The Witcher“ nur weitermachen, „solange wir großartige Geschichten erzählen, die die Arbeit von Sapkowski würdigen“. Spätestens mit Staffel 2 wurde klar, dass diese Bedingung nicht mehr erfüllt war.
Cavill wandte sich anschließend anderen Projekten zu – darunter ein geplanter „Superman“-Rückkehrversuch, der mit dem DC-Reboot allerdings scheiterte, sowie neue Produktionen wie das „Highlander“-Reboot und die „Warhammer 40.000“-Serie, die er selbst mitproduziert.
Wie der Wechsel in der Serie erklärt wird
Anstatt den Darstellerwechsel zu ignorieren, spielt Staffel 4 von „The Witcher“ ihn auf kreative Weise aus. Gleich zu Beginn wird enthüllt, dass die Geschehnisse von einem Erzähler rund 100 Jahre später nacherzählt werden. Die Geschichte ist also eine überlieferte Version – und da sich Erzählungen im Laufe der Zeit verändern, sieht Geralt nun anders aus.
Diese Lösung wird mit Augenzwinkern präsentiert: Eine Person aus dem Publikum weist darauf hin, dass der Erzähler manches „falsch“ wiedergebe, woraufhin dieser antwortet: „Es war vor 100 Jahren, es gibt kein Richtig und Falsch.“ Damit kommentiert die Serie den Schauspielerwechsel selbstironisch.
Auch in Rückblenden wird der neue Geralt etabliert – Szenen aus früheren Staffeln werden erneut gezeigt, diesmal aber mit Liam Hemsworth in der Hauptrolle. Dazu erklärt Jaskier, Geralt sei nach seinen Verletzungen „nicht mehr derselbe“, was den Wechsel zusätzlich legitimiert.
Weitere Neuerungen und Wissenswertes zu Staffel 4
Neben Liam Hemsworth wurde auch Vesemir neu besetzt: Peter Mullan ersetzt Kim Bodnia, der wegen anderer Dreharbeiten ausstieg. Die Handlung der vierten Staffel bereitet zugleich das große Finale vor, denn Staffel 5 wird die Serie abschließen.
Kritisch diskutiert wird vor allem die neue Erzählstruktur – und die gemischte Resonanz zeigt sich auch in den Bewertungen. Auf Rotten Tomatoes liegt die vierte Staffel bei 58 % Kritiker- und 20 % Publikumswertung.
Wie gut Hemsworth in die Fußstapfen seines Vorgängers treten kann, wird sich endgültig in Staffel 5 zeigen – dann endet „The Witcher“ mit einem neuen, aber nicht weniger legendären Geralt von Riva.