Verschärfung zeichnet sich am ersten Tag ab
Pforzheim
Nach neun Absagen bringen 37 Aussteller auf dem Pforzheimer Weihnachtsmarkt nur für Geimpfte und Genesene etwas Glanz und Leichtigkeit in die Zeit der in die Höhe schießenden Infektions- und Inzidenzzahlen. Nachweise werden an Kontrollpunkten und Ständen überprüft.
Regulierte Weihnachtsfreude: Glühwein und andere alkoholische Getränke dürfen auf dem Pforzheimer Weihnachtsmarkt nur in abgesperrten Bereichen getrunken werden, es gilt eine generelle Maskenpflicht, außer beim überall erlaubten Verzehr von Speisen und Getränken ohne Alkohol. Ein „vorsätzlicher Maskenverstoß“ soll 70 Euro kosten.Fotos: Wewoda
Pforzheim. Draußen vor den Türen des Neuen Rathauses dreht das 15 Meter hohe Kinder-Riesenrad seine ersten Runden in Sichtweite des festlich geschmückten Christbaums, drinnen im Ratssaal bleibt die Stimmung beim Ersten Bürgermeister Dirk Büscher und beim Ordnungsamtsleiter Wolfgang Raff nicht am Boden, aber auf mittlerem Niveau. Raff kündigt „Patrouillen des Gemeindevollzugsdiensts und Citystreifen“ zwecks 2-G-Kontrollen an. „Es ist nicht ein so fröhlicher Rahmen zur Eröffnung, wie wir ihn kennen“, bedauert Dirk Büscher. „Wir sind trotzdem froh, dass wir auf Grundlage der aktuellen Corona-Verordnung des Landes den Weihnachtsmarkt durchführen können. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und gehen sehr sensibel mit den Hygienevorschriften um“, verspricht Büscher. Dass die Regelungen am Eröffnungstag des „Goldenen Pforzheimer Weihnachtsmarkts“ wohl nur eine Momentaufnahme sind angesichts der „dynamischen Pandemielage“, die Büscher anspricht, wird im Pressegespräch zur Vorstellung des Hygienekonzepts für den ersten Weihnachtsmarkt seit 2019 schnell deutlich, als es auf Nachfrage um Testkapazitäten geht. Dass die Landesregierung bereits ab Mittwoch die „2-G-plus“-Regel einführen könnte, nach der Geimpfte und Genesene einen negativen Schnelltest vorweisen müssen für einen Glühwein oder eine Tüte Magenbrot, hat sich unter den Schaustellern auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone am Montagnachmittag wie ein Lauffeuer verbreitet. „Ich habe auch eben eine SMS erhalten“, bestätigt Schaustellerin Angela Ahrendt, die an ihrem Stand mit der Nummer 18 unter anderem Glühwein, Schupfnudeln und Wurst als „halben Meter“ verkauft. „2G-plus“ fürchtet Ahrendt als zusätzliche Umsatzbremse, „das wäre dann vollends unwirtschaftlich“, meint sie. Bereits mit der 2-G-Regelung für Geimpfte und Genesene, wie sie aktuell gilt, erwartet Ahrendt nur „50 Prozent“ des vor Corona üblichen Umsatzes zu erzielen. Der erste Markt seit 18 Monaten sei das, an dem sie wieder Geld verdienen könne. „Ich habe große Sorge, dass noch ganz geschlossen wird“, sagt sie zudem und spricht damit anderen Budenbetreibern aus der Seele.
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