Studie: Aufstiegschancen in Deutschland gesunken

Panorama

Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung gibt es in Deutschland weniger Chancen zum sozialen Aufstieg als in der Vergangenheit. Forscher sehen eine „toxische Mischung“ als Ursache.

Kinder, die ab den 1980er Jahren geboren wurden, haben geringere soziale Aufstiegschancen als frühere Generationen. (Symbolbild)

Kinder, die ab den 1980er Jahren geboren wurden, haben geringere soziale Aufstiegschancen als frühere Generationen. (Symbolbild)

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Von red/kna

Kinder, die ab den 1980er Jahren geboren wurden, haben geringere soziale Aufstiegschancen als frühere Generationen. Das ist das Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts in München. Untersucht wurden die Geburtenjahrgänge 1968 bis 1987. „Der Einfluss des Einkommens der Eltern auf die Bildung und das spätere Einkommen der Kinder hat sich Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre innerhalb von einer Generation verdoppelt“, erläutert Forscherin Julia Baarck. Der Rückgang der Einkommensmobilität falle zeitlich mit einem starken Anstieg der Einkommensungleichheit in den 1990er und 2000er Jahren zusammen.

Mit Einkommensmobilität sind Veränderungen im Einkommensranking der Bevölkerung gemeint - Einzelpersonen und Gruppen können also im Laufe des Lebens beziehungsweise im Generationenvergleich auf- oder absteigen.

„Die Kombination einer steigenden Ungleichheit und sinkenden Mobilität stellt eine toxische Mischung für die Chancengerechtigkeit in Deutschland dar“, sagt Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Im internationalen Vergleich sei die Einkommensmobilität in Deutschland inzwischen ähnlich gering wie in den USA. Bisher hätten Studien für Deutschland eine höhere Einkommensmobilität dokumentiert.