Jedes zweite Hallenbad muss generalüberholt werden

Panorama

Sich mit Freunden treffen, schwimmen lernen und eine gute Zeit im Hallenbad verbringen? In Deutschland muss jedes zweite Hallenbad saniert werden.

Ein marodes geschlossenes Hallenbad: In Zeiten der angespannten Finanzlage belasten die Einrichtungen die Haushalte der Kommunen. Gebaut wurden die Bäder oft in den 60er- oder 70er-Jahren, saniert wurden sie überwiegend nicht mehr. Fördertöpfe gibt es wenige bis keine.

Ein marodes geschlossenes Hallenbad: In Zeiten der angespannten Finanzlage belasten die Einrichtungen die Haushalte der Kommunen. Gebaut wurden die Bäder oft in den 60er- oder 70er-Jahren, saniert wurden sie überwiegend nicht mehr. Fördertöpfe gibt es wenige bis keine.

(Foto: iGutschalk)

Von Markus Brauer/KNA

Hallenbäder in Deutschland sind in einem schlechten Zustand. Jedes zweite Bad (52 Prozent) ist umfassend sanierungsbedürftig, ergab eine Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Befragt wurden mehr als 113 Betreiber kommunaler Bäder in ganz Deutschland.

Demnach ist nicht einmal jedes fünfte Bad (18 Prozent) frisch saniert. Größtes Hindernis ist die Finanzierung. Einerseits seien Fördermittel unzureichend und unpassend, wie 83 Prozent der Befragten angaben. Andererseits seien Zinsen gestiegen (71 Prozent) und Baukosten (79 Prozent) hoch.

Kinder schwimmen schlechter und später

„Sanierungen sind elementar für den Erhalt unserer Hallenbäder in Stadt und Land“, sagt VKU-Geschäftsführer Ingbert Liebing. Das hat nach Angaben des Verbands auch Einfluss auf das Schwimmenlernen. 79 Prozent der Badbetreiber erklärten laut Umfrage, dass Kinder heute schlechter schwimmen könnten als vor zehn Jahren. 68 Prozent stellten fest, Kinder würden heute zudem später schwimmen lernen.

Für das Schulschwimmen gebe es, so Liebig, eine hohe Nachfrage. Jedoch seien Kapazitäten und Entgelte gering. Der Befragung zufolge bieten 99 Prozent der Badbetreiber Kapazitäten für das Kita- und Schulschwimmen an.

Schulen empfiehlt der VKU jedoch zu mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Stundenpläne. Mit der An- und Abfahrt würde Zeit für den eigentlichen Schwimmunterricht verloren gehen.