Portugals Regierung: 16 Tote und fünf Schwerverletzte bei Unglück

Panorama

Portugal ist nach dem Seilbahnunglück in Lissabon im Schock. Eines der touristischen Aushängeschilder ist nun ein Symbol für Tod und Trauer. Hätte sich der Unfall vermeiden lassen?

Nach dem Standseilbahn-Unglück in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon geht das Auswärtige Amt auch von deutschen Opfern aus. (Archivbild)

Nach dem Standseilbahn-Unglück in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon geht das Auswärtige Amt auch von deutschen Opfern aus. (Archivbild)

(Foto: Armando Franca/AP/dpa)

Von red/afp

Am Tag nach dem schweren Standseilbahnunglück in Lissabon hat die portugiesische Regierung die Angaben zu der Opferzahl korrigiert. Es gebe 16 Todesopfer und fünf Schwerverletzte, erklärte Regierungschef Luis Montenegro am Donnerstag. Zuvor hatte die Lissaboner Zivilschutzbehörde zunächst von 15 und dann von 17 Todesopfern sowie 21 Verletzten gesprochen. Sie korrigierte ihre Angaben schließlich: In der Nacht seien nicht zwei Menschen ihren Verletzungen erlegen, sondern nur einer.

Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt waren auch Deutsche unter den Opfern. Ob es sich ausschließlich um Verletzte oder auch Tote handelte, war zunächst unklar. Der Zivilschutz teilte mit, zu den elf verletzten Ausländern gehörten zwei Deutsche, die Nationalität der Todesopfer werde erst später mitgeteilt.

Portugal ruft nationalen Trauertag aus

Ministerpräsident Montenegro sprach am Donnerstag von „einer der größten menschlichen Tragödien unserer jüngeren Geschichte“. In ganz Portugal galt ein von der Regierung ausgerufener Nationaler Trauertag. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses tragischen Standseilbahnunglücks“, hieß es auch aus dem Auswärtigen Amt.

Unsere Gedanken sind bei den Opfern des tragischen Standseilbahnunglücks in #Lissabon. Wir trauern mit den Angehörigen und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung. Wir stehen mit den portugiesischen Behörden in Kontakt, um Unterstützung zu leisten. — Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) September 4, 2025

Ermittlungen zur Unfallursache laufen

Die bei Touristen sehr beliebte Standseilbahn war aus bisher ungeklärter Ursache entgleist und gegen ein Haus geprallt. Den ganzen Abend und die Nacht hindurch waren Einsatzkräfte vor Ort. Ermittler suchten nach der Ursache für das Unglück. Der Fernsehsender SIC berichtete unter Berufung auf eine Augenzeugin, die Standseilbahn sei „mit voller Geschwindigkeit“ die steile Straße hinabgerast und habe dabei ein Gebäude gerammt.

Das Unternehmen Carris, das den Nahverkehr in Lissabon betreibt, erklärte, dass „alle Wartungsprotokolle“ eingehalten worden seien. Demnach erfolgte 2022 die alle vier Jahre fällige Generalwartung und 2024 die alle zwei Jahre vorgenommene Zwischenwartung. Die „Gloria“-Standseilbahn wurde 1885 in Betrieb genommen und 1915 an das Stromnetz angeschlossen.